Insgesamt habe er eine „beunruhigende Zunahme von Vernichtungsimpulsen“ registriert, sagte Lütz in der Sendung. Das Internet mit seiner Anonymität ermögliche es, zivilisatorische Standards zu verlassen. Der Theologe und Psychologe befürchtet gar eine „Re-barbarisierung der Gesellschaft“. Seine Meinung zum Umgang der Öffentlichkeit mit Berühmtheiten brachte er bildlich zur Geltung: Es erinnere ihn an die Gladiatorenkämpfe im antiken Rom, wo über den Sieg genauso gejubelt wurde wie über das Zerfleischen.
Zusätzlich gab Lütz noch einen geistlichen Impuls: Er habe den Eindruck, dass in der heutigen Welt Prominente und Politiker eine Mischung aus Mahatma Gandhi und Mutter Teresa sein müssten. Die Floskel „Wir sind alle Sünder“ sei zwar nur eine alte Phrase des Christentums, habe aber auch in der heutigen Zeit noch Relevanz. Wenn man mehr auf seine eigenen Fehler schaue, so Lütz, sei man bei anderen Sündern etwas milder.