Lobpreis im großen Stil

Mit einem spannungsgeladenen Konzert brachten die Musiker von "Hillsong LIVE" die Konzertbesucher im ausverkauften Sindelfinger Glaspalast zum Tanzen, Feiern und Anbeten. Das Christliche Medienmagazin pro hat Leadsänger Reuben Morgan mit seinen Kollegen Ben Fielding und Eric Liljero am Rande des Konzerts getroffen und sprach mit ihnen über ihre Musik, die Hillsong-Kirche und darüber, warum sie trotz allem keine Rockstars sind.
Von PRO

"Hillsong" – das ist in erster Linie eine Kirchengemeinde. Das australische Ehepaar Brian und Bobbie Houston gründete 1983 die "Hillsong Church" in Sydney. Was als kleine Gemeinschaft begann, gilt heute als eine der bekanntesten christlichen Gemeinden weltweit. Als Reuben Morgan vor 16 Jahren zu Hillsong kam, besuchten damals etwa 2.000 bis 3.000 Menschen den Gottesdienst der Gemeinde. Heute seien es jedes Wochenende bis zu 30.000 Kirchgänger. "Die Kirche wächst und wächst. Es ist großartig, das zu sehen." Inzwischen gibt es Tochtergemeinden in London, New York oder Stockholm. Im Februar 2011 wurde die erste deutsche Hillsong-Gemeinde in Konstanz gegründet.

Weltweit bekannt wurde Hillsong vor allem durch ihre verschiedenen Musikgruppen wie "Hillsong United", "Hillsong LIVE" oder "Hillsong Kids", die regelmäßig neue CDs mit ihrer Musik veröffentlichen und damit auf Tour gehen. Die Hillsong-Lieder gehören inzwischen auch zum festen Musikrepertoire vieler Gemeinden in Deutschland. Das ist eines der Anliegen von Hillsong: "Wir glauben, dass die Lobpreismusik eine wichtige Rolle in der Gemeinde spielt", sagt Ben. "Sie kann helfen, die Menschen zu vereinen. Da kommen Leute aus allen Altersstufen zusammen mit ganz unterschiedlicher Herkunft und verschiedenen Lebensgeschichten. Obwohl die Menschen so verschieden sind, versammeln sie sich alle unter einem Namen – dem Namen Jesu."

"God is able" – "Gott ist es möglich" ist der Titel des aktuellen Albums von "Hillsong LIVE". Benannt wurde die CD, ebenso wie die Tour, nach dem gleichnamigen Lied. Reuben Morgan und Ben Fielding haben das Stück gemeinsam geschrieben. "In ‚God is able‘ geht es um den tiefen Glauben an Gott", erklärt Ben. "Gott ist so viel größer, als ich es bin. Seine Macht ist nicht messbar und er vermag Dinge zu tun, die ich mir gar nicht vorstellen oder erhoffen kann. Dieses Jahr zum Beispiel musste unser Land eine Reihe von Naturkatastrophen erleiden, was eine harte Zeit für uns war. Aber ich weiß, dass da ein Gott ist, der stark ist und der mir in solchen Situationen Kraft geben kann. Das ist die mutmachende Aussage in ‚God is able‘."

"Lobpreis ist wie Gottes Wort lesen"

Für die drei Musiker von Hillsong war Lobpreis schon immer ein wichtiger Teil ihres Christseins. Die Leidenschaft dafür sei mit den Jahren gewachsen. Ben, Reuben und Eric sind jeweils im "Worshipteam" ihrer Hillsong-Gemeinde aktiv. Reuben und Ben gehören zur Gemeinde in Sydney; Eric ist bei "Hillsong Stockholm" in Schweden. Auf die Frage, was "Worship" denn für ihn sei, hat Leadsänger Reuben eine klare Antwort: "Das ist eine Verbindung zu Gott." Wenn man sich in der Anbetung auf ihn konzentriere, spreche er dadurch individuell zu jedem Einzelnen. "Das ist für mich, wie für jeden anderen auch, eine Herausforderung."

Bei den wöchentlichen Gottesdiensten in den Gemeinden und den zahlreichen Konzerten in aller Welt spielen die Hillsong-Musiker oft dieselben Lieder. Ben sieht darin aber nicht die Gefahr, dass die Stücke irgendwann "langweilig" oder zur Routine werden. Er vergleicht diesen Lobpreis mit dem regelmäßigen Lesen in der Bibel. "In Gottes Wort liest man doch auch häufig die gleiche Stelle immer und immer wieder. Und obwohl man die Verse schon kennt, sieht man oft neue Dinge, die Gott einem offenbart." Lobpreis habe für ihn deswegen immer wieder etwas Neues und Frisches. Trotzdem kommt es auch bei den Musikern von Hillsong vor, dass sie nicht immer in der Stimmung zum Loben und Danken sind. "Ja klar gibt es das", meint Reuben. "Aber das ist oft eine Frage der Disziplin. Wir haben einen Auftrag von Gott und den wollen wir erfüllen. Unsere Laune zählt in dem Moment nicht." Und Ben fügt hinzu: "In solchen Momenten müssen wir einfach Gott vertrauen und das tun, was richtig ist."

Etwas zur Ehre Gottes tun, das ist für Eric nicht nur die Musik. "Gott zu ehren betrifft alle Bereiche des Lebens. Stühle tragen nach dem Gottesdienst, die Kirche putzen, Leute in die Gemeinde einladen und für sie beten – all das ist Anbetung. Daran müssen wir uns jeden Tag erinnern und an uns arbeiten."

"Wir sind keine Rockband”

Reuben, Ben und Eric sind nicht der Typ Musiker, der am liebsten durch die Welt reist und nur auf Tour ist. "Unser Leben ist zu Hause in Sydney, dort wo unsere Gemeinde ist", meint Ben. Eric, der seit vier Jahren bei "Hillsong Stockholm" ist, bestätigt das. "Bei uns geht es ganz familiär zu, wie in jeder anderen Gemeinde auch." Das sei auch so, wenn sie auf Tour sind. "Da schaut jeder nach dem anderen." Ob es nicht auch passiert, dass ihnen die Bekanntheit von Hillsong zu Kopf steigt? "Das ist sicher für jeden von uns von Zeit zu Zeit eine Herausforderung", gibt Eric zu, "aber unsere Gemeinde hält uns am Boden. Wir sind keine Rockband – wir sind eine Kirche. Und unser Ziel ist Jesus zu ehren, mit dem was wir tun, und nicht an unserem eigenen Erfolg zu basteln." Laute Musik, eine bunte Lichtershow und gute Stimmung gibt es auch auf Hillsong-Konzerten, aber "die Show ist nicht das Wichtigste", findet Reuben. Vielmehr sei die Musik ein Werkzeug. "Wir wollen das alles nutzen, um Menschen näher zu Gott zu bringen.

Dass es nicht um die Band auf der Bühne geht, wissen auch die 5.100 Konzertbesucher im ausverkauften Sindelfinger Glaspalast. Kreischende Teenies, die ihr Idol anhimmeln, sieht man in Sindelfingen an diesem Tag nicht. Die Begeisterung gilt jemand anderem. "Wollen wir Gott heute gemeinsam loben?", ruft Reuben in die Menge. 5.100 Kehlen jubeln begeistert zurück. (pro)

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