Ab dem 1. Juli wird der Journalist die Professur für „Praxis des Qualitätsjournalismus“ an der Universität Hamburg übernehmen. Das vermeldet der Evangelische Pressedienst (epd) „Der Name Volker Lilienthal steht für harte Recherche und hervorragende journalistische Umsetzung“, erklärte epd-Chefredakteur Thomas Schiller in diesem Zusammenhang. In der Tat sind die Verdienste, die Lilienthal dem epd erwiesen hat, enorm. 2005 deckte er den Schleichwerbeskandal in der ARD auf und wurde für seine investigative Recherche für den Henri-Nannen-Preis nominiert.
„Qualitätsjournalismus ist Dienst an der Gesellschaft“
Im Jahre 2002 wurde ihm ein Video zugespielt, das Schleichwerbungsgeschäfte mit den Machern der Serie „Marienhof“ zeigte. Lilienthal sammelte fortan Belege für die illegalen Machenschaften, ermittelte investigativ und schaffte es, zu belegen, dass die ARD, genauer die Produktionsfirma „Bavaria“, seit Jahren in Schleichwerbegeschäfte verwickelt war. Die Ergebnisse seiner Recherche durfte er erst 2005 veröffentlichen. Die Auftragsfirma „H + S“, hatte eine einstweilige Verfügung gegen den Redakteur erwirkt. Drei Jahre nach Beginn seiner Untersuchungen erschien sein Artikel und sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen.
„Qualitätsjournalismus ist ein Dienst an der Gesellschaft“, sagt er selbst. Ab Sommer dieses Jahres wird er Journalistikstudenten erläutern, wie auch sie ihren Lesern, Hörern oder Zuschauern diesen Dienst erweisen können. Hochschulpräsidentin Monika Auweter-Kurtz erklärte gegenüber epd, sie freue sich, einen Hochschullehrer gefunden zu haben, „dessen eindrucksvolle journalistische Erfahrungen unseren Studierenden sehr zugutekommen werden“. (PRO)