Der Vorsitzende der britischen Liberaldemokraten, Tim Farron, ist von seinem Amt zurückgetreten. Der Politiker hat nach Angaben der englischen Zeitung The Mirror vom Mittwoch seinen Rücktritt vom Parteivorsitz damit begründet, dass er „Christus treu bleiben“ wolle. Er könne seinen christlichen Glauben nicht länger mit den Verantwortlichkeiten als Parteichef vereinbaren.
„Ich habe mich hin- und hergerissen gefühlt zwischen meinem Leben als gläubiger Christ und dem Dienst als politischer Anführer“, erklärte Farron bei der Bekanntgabe seines Rücktritts am Mittwoch. „Gleichzeitig Vorsitzender einer Partei zu sein – dies gilt besonders für eine progressive und liberale Partei im Jahr 2017 – und als engagierter Christ zu leben, der sich treu an die Lehren der Bibel hält, ist für mich unmöglich geworden.“ Farron will nach Angaben des Nachrichtensenders n-tv das Amt als Parteivorsitzender noch bis zum Beginn der parlamentarischen Sommerpause im Juli führen.
Homoehe war Knackpunkt
Fallon war parteiintern und in der Öffenlichkeit wegen seiner Ansichten zur Homosexualität bedrängt worden. Der Frage, ob er Homosexualität für eine Sünde halte, war Fallon immer wieder ausgewichen. Zuletzt hatte er die Frage einer BBC-Fernsehmoderatorin mit Nein beantwortet. Die Homoehe war im Wahlkampf um die vorgezogenen Parlamentswahlen im Vereinigten Königreich öfter thematisiert worden. Der homosexuelle innenpolitische Sprecher der Liberaldemokraten, Brian Paddick, war ebenfalls am Mittwoch wegen Meinungsverschiedenheiten mit Farron zurückgetreten und dem Parteivorsitzenden zuvorgekommen. Die Liberaldemokraten sind aus der Wahl am 8. Juni als drittstärkste Kraft hervorgegangen. (pro)
Von: nob