In den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch und Sport sollten die 17-jährigen Schüler selbständig und ohne Klassenverband arbeiten, um die von den Lehrern vorgegebenen Lernziele zu erreichen. „SLS“ – Selbstlernsemester heißt das Projekt, das die Schule ursprünglich als Sparmaßnahme eingeführt hatte. 60 Schüler aus drei Oberstufenklassen nahmen daran teil. Die Schüler durften zuhause, in leerstehenden Klassenräumen und in der Mediothek der Schule arbeiten. Einmal in der Woche boten die Fachlehrer eine Sprechstunde an. Der Bildungsrat hatte das Projekt zunächst für ein Jahr bewilligt und wissenschaftlich begleiten und auswerten lassen.
Das Selbstlernsemester ist nun von Lehrkräften, Schülern, Eltern und Schulleitung positiv bewertet worden. Die Selbstlern-Schüler hätten in fast allen Fächern so gut abgeschnitten wie die Schüler, die „normalen“ Unterricht erhalten hätten, teilte der Bildungsrat der Schule mit. Das Ziel vom selbständigen Lernen – alleine oder in Gruppen – sei in hohem Maß erfüllt worden, heißt es in der wissenschaftlichen Auswertung.
Lediglich im Fach Sport hätte die Motivation der Jugendlichen im Laufe der Zeit nachgelassen, erklärte Prorektor Martin Zimmermann. Siebzig Prozent der Jugendlichen gaben an, sie hätten in der neuen Form besser gelernt als im gewohnten Unterricht. Dass die Verantwortung für den Erwerb von Wissen und Kompetenzen mehr zu den Schülern übergehe, sei ein zukunftsgerichteter Ansatz, so Zimmermann weiter. Der Spareffekt habe sich allerdings nicht in dem erhofften Maß eingestellt, hier hoffe man auf die Zukunft, wenn alle Klassen der Jahrgangstufe an dem Modell teilnähmen.