Lammert: „Politiker sind keine Entertainer“

Bundestagspräsident Norbert Lammert geht mit den politischen Talkshows in Deutschland hart ins Gericht. In den Sendungen gehe es vor allem um Unterhaltung und weniger um Informationen, sagte der CDU-Politiker dem "Hamburger Abendblatt".
Von PRO

Besonders habe er die Rolle der Talkshow-Moderatoren angegriffen, meldet "Welt Online" und zitiert Lammert: "Die wichtigste Aufgabe des Moderators scheint darin zu bestehen, spätestens dann einzugreifen, wenn sich zu einem ernsthaften Thema eine ernsthafte Debatte entwickelt." Dass es in diesen Sendungen vor allem um Unterhaltung und weniger um Information gehe, spiegele auch die Auswahl der Gäste wider. Natürlich müssten sich Politiker auf Massenmedien einlassen, aber nicht auf jeden Hype. Politiker seien keine Entertainer. Der Parlamentspräsident betonte, dass er sich an diesen Sendungen nicht beteiligen wolle: "Ich habe in solchen Formaten nichts zu suchen."

Lammert kritisierte dem Bericht zufolge, dass Talkshows keine ausreichenden Gelegenheiten bieten, "ernsthafte Sachverhalte in fünf aufeinanderfolgenden Sätzen ohne Video-Einspielungen oder sonstige Unterbrechungen zu entwickeln". ARD und ZDF rügte er dafür, dass bedeutende politische Ereignisse ausschließlich im Nischensender "Phoenix" übertragen würden, "während die gebührenfinanzierten Hauptprogramme gnadenlos eine Seifenoper nach der andern abspielen". Er nehme aber mit gewisser Beruhigung zur Kenntnis, dass sich die Talkformate "zunehmend totzulaufen scheinen". (pro)

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