Kunst: Britischer Punkrocker am Kreuz

Der Skandalrocker Pete Doherty anstelle von Jesus Christus am Kreuz? Seit Donnerstag ist das inmitten einer Londoner Kirche zu sehen. Mit dem Kunstwerk will der Pfarrer zum Nachdenken anregen.
Von PRO
Wie Künstler die Passion Christi verarbeiten, zeigt zum zweiten Mal die Ausstellung „Stationen des Kreuzes“ in einer Londoner Kirche. Diesmal dabei: Eine Marmorskulptur des Punkrockers Pete Doherty am Kreuz. Hier ein Bild der Ausstellung im letzten Jahr

Das lebensgroße Abbild des skandalträchtigen Rockmusikers Pete Doherty am Kreuz ist Teil der Ausstellung „Stationen des Kreuzes“, welche die anglikanische Pfarrkirche St. Marylebone im Herzen der britischen Hauptstadt bereits zum zweiten Mal beherbergt. Noch bis 17. März sind Exponate von 20 Künstlern zu sehen, die sich mit der Passion Christi beschäftigen.
Dazu gehört auch die Marmorskulptur „Um Petes Willen“ von Nick Reynolds. „Als ich dieses Werk kreiert habe, sah ich Pete gekreuzigt von den Medien, und das bot die Basis für meine Inspiration, dieses Stück zu machen“, erklärt Dohertys Künstlerfreund in einer Mitteilung der Ausstellungsmacher. Der „Babyshambles“-Frontmann Doherty hatte in den letzten Jahren immer wieder durch seine Drogenexzesse und Haftstrafen für Schlagzeilen gesorgt. Erst kürzlich kehrte Doherty angeblich erfolgreich von einer mehrmonatigen Entziehungskur in Thailand zurück.
„Dohertys Kampf mit seiner Abhängigkeit und sein selbstzerstörerischer Lebensstil wurden von der Presse im Laufe seiner Karriere genau protokolliert“, sagt Steve Evans, der Pastor der St. Marylebone-Gemeinde, gegenüber der britischen Ausgabe der Onlinezeitung Huffington Post. Er hoffe, die Besucher mit dem gekreuzigten Punkrocker nicht nur an die Kreuzigung und Auferstehung Christi zu erinnern. Sie sollten auch „reflektieren, was in ihrem eigenen Leben zu Tod oder Leben führt“, so der Pastor weiter.
Das 2008 entstandene Doherty-Kreuz werde laut Kurator erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und stehe anschließend für umgerechnet knapp 45.000 Euro zum Verkauf. Die Ausstellung ins Leben gerufen hat Ben Moore, der damit auf das spurlose Verschwinden seines Bruders vor zwölf Jahren aufmerksam machen will: „Ich begrüße Kunst, die eine Debatte auslöst und schlussendlich dazu beiträgt, dass mein Bruder Tom gefunden wird“. Ab 17. März sind Teile der Ausstellung noch bis Ostern in Londoner U-Bahn-Stationen zu sehen. (pro)

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