Diplomatisches Potenzial der Frauen besser nutzen

Frauen sind sowohl in religiösen als auch in politischen Führungsetagen weiterhin unterrepräsentiert. Eine spezielle Konferenz der Organisation „Religions for Peace“ nimmt sich dieser Problematik an. Das Verhältnis zwischen Religion und Diplomatie bildet einen Schwerpunkt. Beteiligt ist auch die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann.
Von PRO
Azza Karam, Generalsekretärin von „Religions for Peace", hat die Veranstaltung eröffnet

Die erste Konferenz zu Frauen, Glauben und Diplomatie (1st Assembly on Women, Faith and Diplomacy) hat begonnen. Die Veranstaltung wird von der Nichtregierungsorganisation „Religions for Peace“ und der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft (Ring of Peace) organisiert. Zudem gibt es Unterstützung durch das Auswärtige Amt. Ziel sei es, den Stellenwert und das Engagement von religiösen Frauen hervorzuheben und weiter zu fördern. Coronabedingt findet ein Großteil des Kongresses, der in Lindau am Bodensee geplant war, per Videokonferenz statt.

In den kommenden zwei Tagen werden Teilnehmer aus aller Welt Themen wie Frieden und Sicherheit, nachhaltige Entwicklung und Menschenrechte diskutieren. Der Schwerpunkt solle dabei auf der Rolle der Frau in diesen Bereichen liegen. Zudem gehe es darum, Religion als Mittel zum Dialog zu begreifen. Angeboten werden Plenarsitzungen, Gesprächsrunden, Interviews und Workshops.

Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass Frauen vor allem in Führungspositionen weiterhin unterrepräsentiert sind. Hinzu komme die mangelhafte Würdigung dessen, was Frauen – oftmals hinter den Kulissen – leisteten. Es sei an der Zeit, Führungsrollen neu zu definieren, erklärte die Generalsekretärin von „Religions for Peace“, Azza Karam, zu Beginn der Eröffnungspressekonferenz am Dienstag.

Positiven Einfluss auf Friedensprozesse

Durch ihre Art, mit Macht umzugehen, könnten Frauen einen positiven Einfluss auf Friedensgespräche und -prozesse haben, äußert die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Co-Präsidentin von „Religons for Peace“, Margot Käßmann. Auch Kanzlerin Angela Merkel erklärte in ihrem Grußwort, dass Frieden nur durch die Einbeziehung von Frauen möglich sei. Sie betonte außerdem die Rolle der Religionen: Gerade in Zeiten des Extremismus müsse der interreligiöse Dialog gefördert werden.

Die Organisation „Religions for Peace“ feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Ihr Selbstverständnis ist es, durch interreligiösen Dialog Friedensarbeit zu leisten. „Religons for Peace“ ist heute in etwa 90 Ländern aktiv.

Von: Valerie Wolf

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