Luther-Nachfahrin: „Nicht nach Feiern zumute“

Die ehemalige Pfarrerin Astrid Eichler ist besorgt um den Zustand ihrer Kirche. Von der wünscht sich die Nachfahrin Luthers mehr Mut zum Bekenntnis.
Von Norbert Schäfer
Die Pfarrerin Astrid Eichler hat einen berühmten Vorfahren – den Reformator Martin Luther

Der Luther-Nachfahrin Astrid Eichler ist zum Reformations-Jubiläum nicht nach Feiern zumute. Die ehemalige Pfarrerin las am Donnerstagabend auf der Bad Blankenburger Allianzkonferenz aus Briefen, die sie anlässlich des Reformationsjubiläums an ihren Urahn Martin Luther geschrieben hat. Eichler stammt in 15. Generation von Luthers jüngster Tochter ab. In der Lesung brachte die Pfarrerin ihre Sorgen um ihre Kirche zum Ausdruck. „Dass Kirchen geschlossen werden, weil sie nicht mehr gebraucht werden, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können“, erklärte die Theologin. Nach Angaben einer Pressemeldung vom Freitag wünscht sie sich von ihrer Kirche wieder mehr Mut zum Bekenntnis.

Entschlossen für das Evangelium eintreten

Reformbedarf sieht Eichler heute vor allem in der Verkündigung: Darin müsse es mehr um Jesus Christus gehen. Die Kirche schaffe sich selbst ab, wenn sie das Bekenntnis „solus Christus“ nicht mehr in die Welt trage, dass also Jesus der einzige Weg zum Seelenheil sei. Sie hoffe, „dass wir nicht nur feiern und uns erinnern, sondern auch zu Menschen werden, die entschlossen für das Evangelium eintreten“ – so wie ihr Vorfahr Martin Luther.

Die Bad Blankenburger Allianzkonferenz steht in diesem Jahr unter dem Motto „reform.aktion“. Die Konferenz greift auf der Grundlage von Texten aus dem Römerbrief Impulse aus der Reformation auf. Veranstalter ist die Deutsche Evangelische Allianz, ein Netzwerk verschiedener evangelisch gesinnter Organisationen und Gemeinden. (pro)

Von: nob

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