„The Killers“-Sänger: „Ich bin ein Kirchgänger“

Der Frontmann der amerikanischen Rockband „The Killers“ bezeichnet sich selbst als Kirchgänger. In einem Interview des Berliner Tagesspiegel sagte Sänger Brandon Flowers, in der Zeit der Coronakrise, wo alle Konzerte abgesagt wurden, sei ein Gottesdienst ein guter Ersatz für den Kick eines Live-Auftritts.
Von Jörn Schumacher
„The Killers-Frontmann Brandon Flowers sagt im Interview des Tagesspiegel: „Ich bete jeden Tag für einen Impfstoff.“

„The Killers“ ist eine amerikanische Rockband, die sich 2001 in Las Vegas gründete. Bekannt wurde sie vor allem durch ihren Song „Mr. Brightside“. Seit dem Jahr 2006 bringen die Killers jährlich eine Weihnachts-Single heraus, von deren Erlös sie den Kampf gegen AIDS, Tuberkulose und Malaria in afrikanischen Staaten unterstützen.

Im Mai sollte das neue Album „Imploding the Mirage“ erscheinen. Und eigentlich war eine Welttournee mit 60 Konzerten geplant, doch wegen Corona musste die Tour abgesagt werden. Im Interview des Tagesspiegel (Ausgabe vom Montag) spricht Sänger Brandon Flowers vom Zauber der Live-Auftritte, die er derzeit sehr vermisse. Live-Auftritte seien Teil seiner Identität, so Flowers. „Wenn die Menschen vor der Bühne zusammenkommen, glauben alle an das eine, haben alle dieses eine Ticket, kennen alle dieselben Lieder. Sie bringen ihre Erfahrungen mit, verknüpfen die Songs mit ihrem Alltag, mit glücklichen Momenten, mit nostalgischen Erinnerungen. Das mit ihnen leben zu dürfen, es durch ihre Herzen hören zu dürfen – das ist Magie.“ Der Sänger fügt hinzu: „Es ist sehr schwer, nicht süchtig danach zu werden.“ Er fügt hinzu: „Ich bete jeden Tag für einen Impfstoff.“

Auf die Frage, wie er die fehlenden Auftritte kompensiere, sagt Flowers: „Ich bin ein Kirchgänger. Und meine Erfahrungen dort sind mit denen von Konzerten vergleichbar. Alle gehen aus einem Grund zu diesem heiligen Ort. Der geteilte Glaube. Man singt zusammen.“

Kein Auftritt für Donald Trump

Die USA seien derzeit „sehr gespalten“, so Flowers. „Ich hatte gehofft, die Pandemie könnte die USA wieder zusammenführen. Stattdessen enthüllt und vergrößert sie die Polarisierung der Gesellschaft. Jetzt streiten die Leute darüber, ob sie Masken tragen sollten. Dann heißt es: ‚Die nehmen uns mit den Masken unsere Freiheit weg.‘ Es ist ziemlich frustrierend, das zu beobachten.“ In der Zeit der Coronakrise arbeitet die Band an einem neuen Album, auch wenn die Bandmitglieder voneinander getrennt seien. „Wir haben schließlich die Zeit dafür.“

The Killers spielten vor genau zehn Jahren, am 4. Juli 2010, vor dem Weißen Haus. Der damalige US-Präsident Barack Obama hatte sie im Rahmen der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag eingeladen. Wenn heute Donald Trump sie einlade, würden sie nicht spielen, sagt Flowers. „Das wäre sehr schwierig. Er beutet die Polarisierung in unserem Land aus, nutzt sie für sein eigenes Spiel. Das ist so offensichtlich und es ist frustrierend zuzusehen. Wir können nur hoffen, dass er nicht wiedergewählt wird.“

Von: Jörn Schumacher

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