Film über Flüchtlingskrise gewinnt Menschenrechtspreis

Der Film Styx, der die Flüchtlingskrise behandelt, hat den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis gewonnen. Er stellt die Frage, wie jeder Einzelne mit der Flüchtlingskrise umgehen würde, wenn sie sich unmittelbar vor seinen Augen abspielen würde.
Von PRO
Notärztin Rike erlebt die Flüchtingskrise im Film Styx hautnah

In der Kategorie Langfilm wurde der Film Styx von Regisseur Wolfgang Fischer mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis ausgezeichnet. Der Film spielt fast komplett auf dem Meer und stellt den Zuschauern die Frage, wie sie mit der Flüchtlingskrise umgehen würden, wenn sie sich direkt vor ihnen abspielen würde.

Im Film will die Notärztin Rike mit einem Segelboot alleine von Gibraltar zu einer tropischen Insel im Atlantischen Ozean fahren. Die erfahrene Skipperin sichtet auf offener See ein Flüchtlingsboot in Not. Als sie sich nähert, springen einige der Afrikaner ins Wasser. Nur einen etwa 14-jährigen Jungen (Gedion Oduor Wekesa) kann Rike an Bord ziehen und medizinisch versorgen, die anderen muss sie vorerst ihrem Schicksal überlassen, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.

Demokratien nicht frei von Menschenrechtsverletzungen

In der Mitteilung zur Preisverleihung heißt es, die ausgezeichneten Filme seien erneut von den Themen Flucht und Vertreibung geprägt. Die Filmemacher hätten sich besonders mit Fluchtursachen und -verläufen beschäftigt. Einige Filme begleiteten zudem Abgeschobene zurück in ihre Heimatländer. Weitere Filme, die ausgezeichnet werden, sind „Erst integrieren, dann abschieben: Deutschlands absurde Asylpolitik“ von Naima El Moussaoui und Ralph Hötte, „Joe Boots“ von Florian Baron, „Thinking like a Mountain“ von Alexander Hick, „Just a normal Girl“ von Vanessa Ugiagbe und Yasemin Markstein und „Der Tatortreiniger – Sind Sie sicher?“ von Arne Feldhusen und Mizzi Meyer.

„Vor 15 oder 20 Jahren waren Menschenrechte und deren Verletzung oft ein Thema, das am anderen Ende der Welt zu beobachten ist. Heute schaut man viel genauer hin, was in Europa und Deutschland hinsichtlich der Lage der Menschenrechte geschieht“, sagte Marko Junghänel, Gesamtkoordinator des Wettbewerbs. Auch gefestigte Demokratien seien nicht frei von Menschenrechtsverletzungen, wie die Filme zeigten.

Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis wird alle zwei Jahre verliehen, dieses Jahr zum elften Mal. Er soll das Bewusstsein dafür wach halten, das Gut der Menschenrechte zu bewahren und zu beschützen.

Die Preisverleihung fand am 8. Dezember in der Nürnberger Tafelhalle statt. Zu der Veranstaltung kamen unter anderem der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck, Schauspielerin Iris Berben und der Kabarettist, Fernsehmoderator und Musiker Christoph Süß.

Von: Swanhild Zacharias

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