Das Gleichnis vom verlorenen Sohn als Teenie-Musikfilm

Ein junges Mädchen träumt von der großen Karriere als Popstar. Ob es sich lohnt, dafür der Familie und dem Glauben an Gott den Rücken zu kehren, findet es im Film „Der Preis des Erfolges“ heraus. Eine Filmkritik von Deborah Müller
Von PRO
Grace und ihr Vater sind unseins über die Karriere der jungen Frau

Grace Trey ist 18 Jahre alt und in einer frommen Familie aufgewachsen. Zusammen mit ihrem Vater, einem ehemaligen „One-Hit“-Rockstar, macht sie in ihrer Kirchengemeinde Lobpreismusik. Dass sie den Liedern ganz gerne mal ihre eigene Note verleiht, missfällt diesem sehr. Er mahnt sie, demütig mit ihrem Talent umzugehen und es zu Gottes Lob einzusetzen. Aber Grace träumt von einer Musikkarriere außerhalb christlicher Kreise. Als sie den ehemaligen Manager ihres Vaters kennenlernt und dieser verspricht, sie zum Star zu machen, nutzt die junge Musikerin ihre Chance und zieht nach Los Angeles.

Davon erzählt der US-Musikfilm „Der Preis des Erfolges – Grace Unplugged“, der in Deutschland auf DVD erschienen ist. Regisseur Brad J. Silverman versetzt damit das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn in die heutige Zeit – genauer, in die Lebenswirklichkeit einer jungen Frau auf der Suche nach dem richtigen Weg als Künstlerin und Christin.

Die Handlung bietet leider wenige Überraschungen, kann an der ein oder anderen Stelle aber dennoch unterhalten und zum Nachdenken anregen. Neben Graces Erfahrungen in der Musikbranche beleuchtet der Film auch die schwierige Vater-Tochter-Beziehung zwischen Grace und ihrem Vater. Während Grace mit aller Macht versucht, aus dem Schatten ihres Vaters zu treten und ihren eigenen Weg zu gehen, muss dieser lernen, seine Tochter endlich loszulassen und Gott zu vertrauen, dass er sie beschützt. In diesem, wenn auch klischeehaften, Konflikt können sich sowohl Kinder, als auch Eltern wiederfinden. Der familientaugliche Film kann damit sicher auch zum Dialog anregen.

Worum dreht sich mein Leben wirklich?

Als Grace in Los Angeles Hollywood-Luft schnuppert, muss sie schnell feststellen, dass der Weg des Erfolges Opfer von ihr fordern könnte, die sie vielleicht nicht bereit ist, zu bringen. Die naive Protagonistin ist zwischen Anpassung und Widerstand hin- und hergerissen. Sie muss sich entscheiden – ist dieser Weg wirklich das, was sie will?

Hat der Zuschauer geistliche Tiefe bis zu diesem Zeitpunkt zunächst etwas vermisst, stellt „Der Preis des Erfolges“ schließlich die wichtige Frage: Dreht sich mein Leben nur um mich selbst, oder stelle ich es in den Dienst Gottes? Gerade Teenager, an die sich der Film hauptsächlich richtet, werden so aufgefordert, die eigenen Entscheidungen zu hinterfragen.

Die Hauptdarstellerin AJ Michalka („In meinem Himmel“, „Super 8“) überzeugt vor allem mit ihrer schönen Gesangstimme. Neben zwei eigens für den Film geschriebenen Liedern hört man im Soundtrack einige bekannte Titel aus der christlichen Musikszene, beispielsweise von Chris Tomlin, der in einer Backstage-Szene sogar einen Gastauftritt hat.

Unterm Strich ist „Der Preis des Erfolges“ ein typisches christliches Feel-Good-Movie mit unaufdringlicher, aber trotzdem herausfordernder Botschaft und nettem Soundtrack. (pro)

„Der Preis des Erfolges – Grace Unplugged“. DVD, 102 Minuten, freigegeben ab sechs Jahren. Foto: Gerth Medien
„Der Preis des Erfolges – Grace Unplugged“. DVD, 102 Minuten, freigegeben ab sechs Jahren.

Von: dem

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