„Not a fan“ – Die Geschichte eines Nachfolgers

In amerikanischen Gemeinden ist die Initiative „Not a fan“ um ihren Gründer Kyle Idleman weit verbreitet. Tausende Christen hat die Bewegung bis jetzt dazu angeregt, ihren Glauben authentisch zu leben. Ein Spielfilm macht die Bewegung nun auch in Deutschland bekannt.
Von PRO
Eigentlich kann sich Eric Nelson nicht beklagen: Er ist erfolgreicher Geschäftsmann in den besten Jahren, Vater von zwei Kindern und lebt mit seiner Familie in einer luxuriösen Villa im US-Bundesstaat Kentucky. Nach Feierabend geht er gern mal auf Kneipentour mit seinem besten Kumpel, und am Sonntag im Gottesdienst kann er endlich mal vom knallharten Geschäftsleben abschalten und umschalten auf „guter Christ“. „Wir sind nicht in der Kirche, wir sind im Business“, erklärt er seinem Kollegen, der ihn einmal auf seine zwei verschiedenen Lebensstile anspricht. Dass er neben der Arbeit kaum noch Zeit für die Familie hat, ist schade, aber eben nicht zu ändern. Trotz allem geht es Eric gut, warum sollte er etwas ändern wollen?

Die Wende tritt ein, als Eric einen schweren Herzinfarkt erleidet, den er nur knapp überlebt. Allein und ans Bett gefesselt tauchen bei ihm auf einmal die Fragen auf, die er sonst nur in den Sonntagspredigten hört und am Montag schon wieder vergessen hat. Eine Frage bewegt ihn ganz besonders: Was ist, wenn Gott mir durch diesen Herzinfarkt ein Zeichen geben wollte? Was, wenn ich etwas in meinem Leben ändern soll?

Nachfolger oder Märtyrer?

Zurück aus dem Krankenhaus ist er sich sicher: So wie bisher kann es nicht weitergehen. Eric lässt sich zum ersten Mal ernsthaft auf eine Beziehung zu Jesus ein und ändert sein Leben – und zwar radikal. Im Job geht er nicht mehr über Leichen, er tut seinen Konkurrenten sogar Gutes. Auch privat will er einiges verändern: Die Villa der Familie erscheint ihm auf einmal viel zu groß, er möchte umziehen in ein kleineres Stadthaus. „Wir haben dieses riesige Haus, und es fehlt uns an nichts. Aber ich verliere fast meine Familie. Offensichtlich brauchen wir mehr als das hier“, wird Eric klar. Und er beginnt, sich ehrenamtlich zu engagieren. In der Gemeindeküche hilft er mit, Obdachlosen und Hilfsbedürftigen eine warme Mahlzeit und ein Dach über dem Kopf zu bieten. „Jesus sagt, wenn du den Bedürftigen hilfst, dann hilfst du mir. Gar nichts zu tun, ist keine Option“, antwortet er auf Einwände von Freunden und seiner Familie. Die ist von Erics neuer Bescheidenheit und seinem sozialen Engagement erstmal wenig begeistert. „Du bist der Heilige Eric, der Märtyrer. Aber wir sind diejenigen, die das Kreuz tragen!“, wirft ihm seine Frau Anna vor.

Die maßgebende Beziehung

Trotzdem lassen sie Eric nicht im Stich, ziehen um, und seine Tochter Natalie hilft ihrem Vater zuliebe sogar in der Gemeindeküche mit. Als Eric jedoch überlegt, seinen Job an den Nagel zu hängen, macht sich seine Frau ernsthaft Sorgen um die finanzielle Sicherheit und die Zukunft der Familie. Und Eric fühlt sich unverstanden, denn er tut doch eigentlich nichts anderes, als Jesus mit ganzem Herzen nachzufolgen. Dann kommt der zweite schwere Herzinfarkt, aber Eric überlebt ihn diesmal nicht. Nach der ersten Erschütterung über seinen Tod beginnen Familie und Freunde, Eric in einem anderen Licht zu sehen. Langsam wird ihnen deutlich, dass Jesus nachzufolgen mehr ist, als sonntags in die Gemeinde zu gehen.

Der Film „Not a fan“ ist Teil der amerikanischen Initiative „Not a fan“ um Pastor Kyle Idleman. Er spielt im Film auch den Pastor der Familie, der die im Rückblick erzählte Geschichte immer wieder durch Kommentare und Fragen an die Zuschauer unterbricht. Die zugehörige Initiative möchte genau das vermitteln, was auch im Film rüberkommt: Wer Jesus mit ganzem Herzen nachfolgen will, muss mehr tun, als sonntags passiv im Gottesdienst zu sitzen. Wer christlichen Glauben wirklich leben will, der muss eine Beziehung mit Jesus beginnen, die maßgebend ist für alle Bereiche des täglichen Lebens. Neben dem Film ist deshalb auch ein Impulsbuch erhältlich, dass Anregungen gibt, den eigenen Glauben zu hinterfragen. Außerdem gibt es Armbänder mit dem Spruch "Not a fan".

Gut – aber amerikanisch

Auffallend beim Film ist der amerikanische Stil. Neben den biblischen Fakten, die der Pastor in seinen Kommentaren liefert, wird auch stark auf die Tränendrüse gedrückt. Das ist nicht unbedingt schlecht, jedoch nicht jedermanns Geschmack. Besonders die Beerdigungsszene am Ende des Films mag für den einen oder anderen zu dick aufgetragen sein. Als jeder der Anwesenden nach vorn geht und Erics gute Taten rühmt, zeichnet der Film genau das Bild von ihm, das seine Frau schon während des Films hat: Das eines heiligen Märtyrers. Dass „Not a fan“ das eigentlich nicht vermitteln möchte, wird allerdings im vorangehenden Verlauf deutlich.

Was echte Nachfolge bedeutet, zeigt er Film auf jeden Fall eindrücklich. Idlemans Fragen, mit denen er sich direkt an die Zuschauer wendet, regen zum Nachdenken über das eigene Leben an. Wer dazu noch den amerikanischen Stil mag, den wird die DVD sicher begeistern. Die DVD enthält die deutsche und die englische Fassung des Films. (pro)

"Not a fan", SCM Hänssler 2012, 120 Min., FSK 12, 14,95 Euro
http://http://www.notafan.de/
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