Hollywood verfilmt „Sofies Welt“ – Diesmal spielt Gott mit

L o s A n g e l e s (PRO) – Hollywood will den Philosophie-Roman "Sofies Welt" verfilmen. Doch anders als im Original des norwegischen Schriftstellers Jostein Gaarder soll im Film Gott eine Rolle spielen. Diesen Part übernimmt der zweifache Oscar-Preisträger Michael Caine.
Von PRO

Im Roman Gaarders geht es um das 14-jährige Mädchen Sofie Ammundsen, die plötzlich geheimnisvolle Briefe erhält, die in ihr viele philosophische Fragen wecken: „Wer bist du?“, „Woher kommt die Welt?“ Mit Hilfe des Philosophielehrers Alberto Knox lernt der Leser gemeinsam mit Sofie die wichtigsten Strömungen der Philosophiegeschichte kennen. Der biblische Gott spielt darin fast gar keine Rolle.

Der Bestseller wurde in 54 Sprachen übersetzt. 1999 wurde er von einem norwegischen Team verfilmt. Nun haben sich Produzenten aus Hollywood vorgenommen, die Geschichte um die Philosophie noch einmal auf die Leinwand zu bringen.

Für Amerika muss Gott hinein

Wie das Londoner Film-Weblog „Time Out“ berichtet, bekam die Drehbuchautorin Malle Jensen die Erlaubnis, für die amerikanische Verfilmung Gott mit hineinzuschreiben. Die Rolle soll der 74-jährige Brite Michael Caine spielen, einer der profiliertesten Charakterdarsteller seiner Generation und am häufigsten ausgezeichnete Filmschauspieler. Die Hollywood-Version von „Sofies Welt“ wird leicht vom Original-Buch abweichen und eine Mischung aus „Harry Potter“ und „Alice im Wunderland“ sein.

Der Norweger Gaarder studierte Philosophie, evangelisch-lutherische Theologie und norwegische Literaturwissenschaft an der Universität in Oslo. Er gilt als einer der erfolgreichsten Autoren seines Landes, ist jedoch aufgrund von Äußerungen auch umstritten. So löste er im Jahr 2006 durch einen Kommentar in der norwegischen Zeitung mit dem Titel „Gottes auserwähltes Volk“ heftigen Protest aus. In Bezug auf Israel und dessen Militäraktionen im Libanon schrieb Gaarder unter anderem: „Es ist an der Zeit, eine neue Lektion zu lernen: Wir erkennen den Staat Israel nicht länger an. Wir konnten das südafrikanische Apartheid-Regime nicht anerkennen, und ebenso wenig das afghanische Taliban-Regime. (…) Wir müssen uns nun an den Gedanken gewöhnen: der Staat Israel in seiner jetzigen Form ist Geschichte. (…) Wir glauben nicht an die Idee eines von Gott auserwählten Volkes. Wir lachen über die Hirngespinste dieses Volkes und weinen über seine Untaten. Als Gottes auserwähltes Volk zu handeln ist nicht nur dumm und arrogant, sondern ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wir nennen es Rassismus.“ Viele warfen ihm daraufhin vor, antisemtisch zu sein.

Ein weiteres Buch Gaarders namens „Das Leben ist kurz – Vita Brevis“ (1996) gibt einen angeblichen Briefwechsel zwischen dem Kirchenvater Augustinus und einer Frau wieder, mit der er ein uneheliches Kind hatte. Die Dame klagt Augustinus an und hinterfragt seine religiösen Überzeugungen und kirchliche Ethik.

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