Kawohl-Verlag feiert 50. Geburtstag

Begonnen hat alles mit einem Vortrag des Evangelisten Klaus Vollmer auf einem Jugendtag in Wesel. Die ermutigenden Botschaften des Theologen wollte der damals 25-jährige Reinhard Kawohl einem breiten Publikum bekannt machen. Er druckte den Vortrag. Aus den Anfängen ist der Kawohl-Verlag entstanden. Anfang April feiert er sein 50-jähriges Jubiläum.
Von PRO
Auch nach 50 Jahren noch in Familienhand: der Kawohl-Verlag im nordrhein-westfälischen Wesel

Ein Regal und ein Schrank in einer Mietwohnung in Wuppertal waren 1970 der Startpunkt für die Gründung des Verlags, der heute als Kawohl-Verlag bekannt ist. Die beiden Gründern Hilde und Reinhard Kawohl brachten die Predigtniederschriften des Evangelisten Klaus Vollmer unter dem Titel „Leben – wozu?“ heraus. Das kleine Taschenbuch wurde in großer Auflage verkauft.

50 Jahre später beschäftigt der Verlag etwa 50 Mitarbeiter. Zudem ist er einer der wenigen christlichen Verlage in Familienhand. In den ersten sieben Jahren betrieb Reinhard Kawohl den Verlag zunächst nebenberuflich. Später war dies nicht mehr möglich. Ende 1975 verlegte der Gründer seinen Lebensmittelpunkt und damit auch den Verlag nach Wesel. Dort konnte er ein älteres Haus erwerben und umbauen.

Das Motto des Verlags ist in den vergangenen fünf Jahrzehnten geblieben: „Kawohl mit der guten Nachricht“. Es gehe darum, die beste Botschaft, „die der Kosmos zu bieten hat, in ansprechender Form zu den Menschen bringen“, heißt es in einer Mitteilung des Verlags zum 50-jährigen Bestehen. Zielgruppe sind Christen und Nichtchristen in allen Altersgruppen.

Losungen und Kalender als Schwerpunkt

Schwerpunkte der Arbeit sind seit 1975 Poster, Kalender und Bildbände mit fotografischen und grafischen Motiven. 1976 konnte der Verlag auf dem ersten Jugendkongress Christival 5.000 Großposter verkaufen. Bis heute sind die Kalender das Aushängeschild des Verlags. 160 bis 180 verschiedene werden jährlich angeboten. Den Kawohl-Foto-Posterkalender gibt es seit 45 Jahren mit einer Gesamtauflage von fast einer halben Million Exemplaren.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die jeweilige Jahreslosung, die die Verlagsgruppe in verschiedenen Gestaltungen und für ganz verschiedene Zwecke anbietet. 1997 erweiterte der Verlag sein Programm um die Edition Hintermann, die ihren Schwerpunkt in Geschenkartikeln hat. Im Felsenfest Verlag, der seit 1998 zur Verlagsgruppe gehört, wird vor allem Musik angeboten. Zu Aushängeschildern gehören die Komponisten Hella Heizmann und Judy Bailey sowie die Produzenten Johannes Nitsch und Hans-Werner Scharnowski.

Verlagssegment mit Produkten aus Israel

Ferner entstand 1998 eine Vertriebsvereinbarung mit einem befreundeten Importeur israelischer Produkte, die heute zur Produktschiene Kawohl Shalom ausgebaut ist, welche unterschiedlichste Produkte ausschließlich aus Israel vertreibt. Die Psalm-Meditationen „Nach dem Dunkel kommt ein neuer Morgen“ von Pastor Johannes Hansen konnten eine Auflage von weit über 100.000 Exemplaren erzielen. Zum Jubiläumsjahr ist im Verlag ein großformatiger Sonder-Bildband mit Goldschnitt erschienen. Zur Kawohl-Verlagsgruppe gehört seit 2013 auch der mediaKern-Verlag. Aushängeschild dieses Segments ist das Buch „Niemals aufgeben“. Autor Peter Hahne war damit fast ein Jahr in der Spiegel-Bestsellerliste.

2017 hat der Kawohl-Verlag gemeinsam mit dem Francke-Verlag die Chrischona-Literaturarbeit zu gleichen Teilen übernommen. Dazu gehören die Alpha-Buchhandelskette, der Brunnen-Verlag und das Chrismedia Logistik- und Auslieferungsunternehmen. 2019 erwarb er das Gebäude von Brunnen in Gießen.

Obwohl die Gründergeneration noch mitarbeitet, ist die Nachfolge geklärt. Tochter Simone Kawohl und ihr Ehemann Hartmut Raab-Kawohl sind in die Verlagsleitung eingearbeitet. Für die Zukunft gehe es darum, gemeinsam mit den Produktentwicklern und Grafikern „am Puls der Zeit zu bleiben und immer wieder neue, ansprechende Produkte zu entwickeln“. Aus Sicht von Hartmut Raab-Kawohl ist es wichtig, nicht „irgendetwas zu produzieren, sondern die Gute Nachricht in bestmöglicher Form weiterzugeben“.

Eine große Herausforderung für den Verlag sind nach eigenen Angaben die allgemeinen Online-Shops, die vor allem den stationären Buchhändlern Probleme bereiteten. Mit dem Sortiment, das einige tausend Produkte umfasst, werden etwa 1.000 Buchhändler, 600 Büchertische in Gemeinden und bis zu 100.000 Privatkunden beliefert.

Von: Johannes Blöcher-Weil

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