Der Schlunz wird 10

Vor zehn Jahren erschien der erste Band der christlichen Jugendbuchreihe „Der Schlunz“. Einige Bände wurden als Hörspiel oder sogar als Fernsehfilme umgesetzt. Noch heute ist der Schlunz ein Teil seines Lebens, sagt Autor Harry Voß gegenüber pro, und wir erfahren: Dem Schlunz geht es gut.
Von Jörn Schumacher
Harry Voß ist der Schöpfer der Jugendbuch-Reihe „Der Schlunz“, die vor zehn Jahren erstmals erschien

In der Buchreihe „Der Schlunz“ geht es um einen verwahrlosten Jungen, der Unterschlupf bei einer christlichen Familie findet. Er stellt durch seine unbefangenen Fragen und lustigen Streiche deren christlichen Lebensstil auf eine harte Probe. So hinterfragt Schlunz kritisch die eingeschliffenen Rituale wie das Beten in der Familie und in der Gemeinde und lernt wichtige Glaubensgrundsätze auch im Alltag anzuwenden.

Der Autor Harry Voß arbeitet beim Bibellesebund als Kinderreferent, wo er unter anderem zehn Jahre lang die Kinderzeitschrift „Guter Start“ als verantwortlicher Redakteur leitete. Voß lebt in Gummersbach, ist verheiratet und hat zwei Kinder. „Obwohl der letzte Band der siebenbändigen Buchreihe ja schon im Frühjahr 2010 erschienen ist, werde ich immer noch in Schulen und Gemeinden zu Lesungen, Actiontage und andere Events rund um den Schlunz eingeladen“, sagt der 48-Jährige. „Das hätte ich mir 2007, als ich den ersten Band mal ganz munter vor mich hin geschrieben habe, niemals träumen lassen.“

„Buchreihe wurde damals sinnvoll beendet“

Zehn Mal im Jahr denkt sich Voß weiterhin für die Kinderzeitschift Kläx eine Schlunz-Comic-Geschichte aus. Im Frühjahr erschien zusammen mit dem christlichen Jugendwerk „Wort des Lebens“ ein Schlunz-Musical mitsamt einem Arbeitsheft für Schulen und Gemeinden.

Anlässlich des 10. Geburstages haben die Schlunz-Bücher noch mal einen kompletten Relaunch bekommen. So wurden etwa technische Begriffe dem heutigen Alltag der Kinder ebenso angepasst wie bestimmte Spielzeuge oder Fußballernamen. Außerdem erhielten alle Bände neue Cover und neue Illustrationen im Innenteil. Voß sagt: „Sie sehen: Ich werde den Schlunz einfach nicht los.“

Auf die Frage, ob der Schlunz eventuell irgendwann fortgesetzt wird, antwortet Voß: „Sie glauben gar nicht, wie viele Vorschläge und Ideen man mir unterbreitet hat, wie denn die Buchreihe doch noch weitergehen könnte: Der Schlunz findet eine tot geglaubte Schwester und muss seine ganze Biografie neu aufrollen, er wird Pirat und bricht zu neuen Abenteuern auf oder wir schauen uns einfach an, wie er sein Leben als Teenager meistert. Aber ich konnte zum Glück immer alles abwimmeln.“ Die Buchreihe sei mit dem siebten Band sinnvoll beendet worden, fügt der Autor hinzu. „Jedes weitere Buch hätte meines Erachtens den Bogen überspannt.“

Die Buchreihe ist eine Koproduktion des Verlages SCM R. Brockhaus und des Bibellesebundes und habe sich bisher über eine halben Million mal verkauft. Sie wurde ins Niederländische, ins Norwegische und ins Koreanische übersetzt. Es erscheinen seit 2009 gleichnamige Hörspiel-CDs, und in den Jahren 2010 und 2011 wurde eine Fernsehserie zum Schlunz produziert, die auf dem damaligen christlichen Sender ERF 1 ausgestrahlt wurde. „Unser Wunsch, den Schlunz und seine Abenteuer auch über KIKA oder andere säkulare Fernsehsender zu den Kindern zu bringen, ist leider nie wahr geworden“, sagt Voß gegenüber pro. Insgesamt haben sich die Titel rund um den Schlunz über 600.000-Mal verkauft.

Mittlerweile schreibt Voß an einer neuen Jugendbuchreihe namens „Ben & Lasse“. Ben ist ein gewissenhafter Junge im Alter von 11 Jahren, der einen eher vorlauten 6-jährigen Bruder namens Lasse hat. „Gemeinsam purzeln sie in verschiedene Kriminalfälle, die sie als selbst ernannte Agenten lösen wollen“, erklärt Voß. Die Geschichten sollten „lustig und spannend und mit christlichen Inhalten“ sein. Am dritten Band dieser Reihe arbeitet Voß derzeit. Er soll im Herbst erscheinen. (pro)

von: js

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