Reingelesen: Prominente für christliche Werte

Manchmal ist es erstaunlich, welche Prominenten tief in einem christlichen Glauben verwurzelt sind. Die katholische Organisation "Bonifatiuswerk" und der St.Benno-Verlag in Leipzig haben ein Büchlein herausgegeben, in dem Statements bekannter Persönlichkeiten versammelt sind.
Von PRO

Welche christlichen Werte zählen heute? Dies war die Leitfrage für das Büchlein mit dem etwas holprigen Titel „einfach christlich – lebenswert(e)“. Prominente aus Politik, Kirche, Kultur und Wirtschaft machen sich darin Gedanken über Themen wie Bescheidenheit, Gerechtigkeit, Alter, Ökologische Verantwortung, Toleranz oder Zuversicht.

„So entsteht ein zeitgemäßer Wertekanon, der für unsere heutige Gesellschaft überlebenswichtig ist“, teilte das Bonifatiuswerk mit. Manche Stellungnahmen erhalten unbeabsichtigt Aktualität; so muss manch ein Leser vielleicht unwillkürlich an das schreckliche Attentat eines 17-jährigen Schülers in Winnenden denken, wenn er die Worte des Autors Jostein Gaarder („Sofies Welt“), liest: „Es ist ganz wichtig, jungen Leuten zu erzählen: ‚Glaub an deine Fähigkeiten. Du kannst etwas. Du bist jemand. Du kannst auch ein bisschen stolz auf dich sein.‘ Jesus hat das getan. Er hat Menschen groß gemacht. Das fehlt uns heute oft.“

Christa Meves, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, ist überzeugt: „Wichtig ist es, dass es im Familienleben klare Spielregeln gibt (…). Früher gab es eine gewisse Einheitlichkeit der Verhaltensnormen, die letztlich auf dem christlichen Lebensbild beruhte: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Die Kinder müssen das heute neu lernen, dass man auf Geschwister achtgibt.“

Der Moderator Dieter Thomas Heck gibt zu Bedenken: „Das ‚Demütig-sein‘ gibt es ja heute kaum noch. Wer gibt schon noch zu, dass man diese oder jene Dinge letztlich anderen Menschen verdankt? (…) Also, ich habe ein ungeheures Glück in meinem Leben gehabt.“ Den Religionsunterricht hält er für „überaus wichtig“. Er selbst sei als Protestant in Hamburg groß geworden und sei froh, im Religionsunterricht etwas über seinen eigenen, aber auch über den Glauben anderer Menschen gelernt zu haben.

Manche haben langen Weg zum Glauben hinter sich

„Ich bin so frei, an Gott zu glauben und mich ihm anzuvertrauen. Diese Entscheidung konnte ich ganz frei treffen. Dafür habe ich lange gebraucht“, schreibt die ehemalige Bundesministerin für Gesundheit, Andrea Fischer. „Ich bin von Gott angenommen, egal, was auch sein mag – das ist Freiheit im religiösen Sinne.“ (…) „Bei meinen Eltern spielte der Glaube eine wichtige Rolle. (…) Eine lange Zeit hatte er mir gar nichts bedeutet. Die Kirche war mir gleichgültig. Aber plötzlich fing ich an, mich mit religiösen Dingen zu beschäftigen. Am Anfang hörte ich sonntags Gottesdienste im Radio, dann bin ich wieder in die Kirche gegangen.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel hält „die Kraft der Freiheit“ für die wichtigste Kraft des Menschen überhaupt. „Dieses Freiheitsverständnis folgt für mich auch aus der Tradition des Evangeliums der Freiheit. (…) Auch die Vielfalt unterschiedlicher Glaubensüberzeugungen, Weltsichten und konkurrierender Wahrheitsansprüche verbirgt sich dahinter.“

Dietrich Grönemeyer, Arzt und Autor, wünscht sich einen engeren Kontakt zwischen Ärzten und Kirchen: „Wir brauchen in der Medizin viel mehr den persönlichen Zugang. Und ich würde mir wünschen, mit den Kirchen intensiver zusammenzuarbeiten, was die spirituelle Seite betrifft, wo wir uns wunderbar ergänzen könnten. Wenn ich daran erinnern darf: Jesus war – auch – ein Heiler.“

Nach Meinung von Dieter Althaus, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, sei es wichtig, „dass wir heute wieder stärker auf die Ordnungsprinzipien der sozialen Marktwirtschaft und auf die Baugesetze der christlichen Gesellschaftslehre blicken und sie mit neuem Leben erfüllen“. (PRO)

„einfach christlich – lebenswert(e)“
Christoph Schommer (Hrsg.)
Verlag St. Benno
165 Seiten
6,50 Euro

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