Bischof Huber: Schöpfungslehre zeigt Sinn des Lebens

Für eine klare Trennung von Religion und Wissenschaft plädiert Bischof Wolfgang Huber in seinem im Gütersloher Verlagshaus erschienenen Buch "Der christliche Glaube". Während die Evolutionstheorie die Entstehung der Welt erklären wolle, gebe die biblische Schöpfungslehre eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Von PRO

In seinem in dieser Woche erschienen Buch nimmt Bischof Huber etwa zur Debatte um Evolution und Schöpfung. „Hat der Triumph der modernen Wissenschaften den Glauben heutzutage überflüssig gemacht?“, fragt Bischof Wolfgang Huber in seinem neuen Buch „Der christliche Glaube – Eine evangelische Orientierung“ und stellt sogleich fest, dass die Frage so nicht zu beantworten sei. Vielmehr, so der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, seien beide Disziplinen klar voneinander abzugrenzen. In seinem 288 Seiten starken Band erörtert Huber Möglichkeiten, den christlichen Glauben auch in einer modernen Welt als  sinngebende Lebensgrundlage zu erhalten.

Schöpfung will Welt nicht erklären

Die biblische Schöpfungslehre wolle nicht mit modernen Welterklärungsmodellen konkurrieren, beantworte vielmehr die Frage nach dem Sinn des menschlichen Daseins. Deshalb dürften die Disziplinen unter keinen Umständen vermischt werden. Ein Problem sieht Huber besonders im Schulunterricht, wo Schöpfungslehre und Evolutionstheorie häufig als konkurrierende Erklärungsmodelle wahrgenommen würden. Die Schöpfung aber sei ein Thema des Glaubens und nicht des Wissens. In einem interdisziplinären Schulprojekt etwa, könnte das Verhältnis beider Betrachtungsweisen geklärt werden. Niemals aber dürfe die eine Disziplin durch die andere verdrängt oder gar beide Bereiche vermischt werden. So lehnt der Bischof  „pseudowissenschaftliche Weltanschauungen“ wie den Kreationismus oder das Intelligent Design ab. Gott sei nicht in Raum und Zeit zu pressen und somit auch nicht durch empirische Forschung erfahrbar. Genauso kritisch steht er einem „kämpferischen Atheismus“ nach Vorbild Richard Dawkins‘ gegenüber, dessen Buch „Der Gotteswahn“ die Menschen von der  Evolutionstheorie zu überzeugen versucht.

Während die Naturwissenschaften an dem „Warum“ scheiterten, sei es die Grundlage des christlichen Glaubens, auf eben diese Frage eine Antwort zu geben: „Der Glaube an Gott als den Schöpfer vermittelt die Gewissheit, dass diese Welt die Möglichkeit zum Guten in sich enthält. […] Dass Gott es mit der Welt im Ganzen ebenso wie mit meinem persönlichen Leben gut meint, ist der Grundsinn des Schöpfungsglaubens.“

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