„Jesus interessiert“ – Neues Papst-Buch verdrängt Harry Potter

F r e i b u r g (PRO) - Das neue Buch von Papst Benedikt XVI., "Jesus von Nazareth", stößt auf enormes Interesse. Zum Erscheinen am heutigen Montag verdrängte es sofort den neuen "Harry Potter"-Band auf der Liste der meist verkauften Titel beim Internet-Versandhaus "Amazon" von Platz Eins. Der Bestseller der britischen Autorin Joanne K. Rowling hatte sich dort seit Weihnachten 2006 gehalten.
Von PRO

„Jesus interessiert die Deutschen mehr als der Tod, der Papst ist beliebter als Harry Potter“, stellte die „Financial Times Deutschland“ (FTD) am Montag fest. Das Buch des Pontifex überholte am Wochenende die englische Ausgabe von „Harry Potter and the Deathly Hallows“, in den „Hot 100 Bücher Charts“ von Amazon. Der siebente Band über den jungen Zauberer erscheint in Deutschland erst am 21. Juli. Unter den obersten zehn Büchern hält sich bei „Amazon“ zudem seit längerem das Buch des Komikers Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“, das von seiner Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg handelt.

Laut FTD ist Amazon höchst erfreut: Tahir Hussain, verantwortlich für den Buchbereich bei Amazon.de, sagte: „Die Harry-Potter-Bücher sind die meistverkauften Titel aller Zeiten bei Amazon.de – dass das Buch des Papstes sich derzeit schneller verkauft, ist ein absolutes Phänomen.“

Pünktlich zum 80. Geburtstag des Papstes erschien heute sein neues Buch. Der frühere Kardinal Joseph Ratzinger wurde am 16. April 1927 im bayerischen Marktl am Inn geboren. Seit 2005 ist er Oberhaupt der katholischen Kirche und des Vatikans. Das Buch ist sein erstes seit seiner Wahl zum Papst.

Der Herder-Verlag hat die Startauflage von ursprünglich 150.000 auf mittlerweile 200.000 erhöht, teilte die Sprecherin des Verlages, Melanie Geppert, mit. „Es herrscht eine sehr, sehr große Nachfrage“, hieß es aus Freiburg. Das Buch erscheint auch in Polnisch und Italienisch und wird in 32 Sprachen übersetzt.

Peter Hahne: „Populärer Volltreffer“

In dem neuen Buch legt Benedikt XVI. sein persönliches Jesus-Bild dar. „Dieses Buch ist absolut kein Lehrbuch“, so Benedikt. „Es ist ausschließlich der Ausdruck meiner ganz persönlichen Forschung über das Antlitz des Herrn.“ Dann fügte er hinzu, was viele erstaunen könnte, die im Papst einen „unfehlbaren“ Mann sehen: „Jeder ist frei, mir zu widersprechen.“

Benedikt hatte die ersten Entwürfe bereits während der Sommerferien 2003 verfasst, als er noch Kardinal Ratzinger war. „Nach meiner Wahl zum Papst habe ich jede freie Minute damit verbracht, das Werk fortzuführen“, so das Kirchenoberhaupt. Das Vorwort unterschrieb er mit beiden Namen, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ anmerkt: „mit dem bürgerlichen und dem päpstlichen, in dieser Reihenfolge“. Ein zweites Buch zum Thema Jesus soll folgen, kündigte Benedikt an.

„Jesus von Nazareth“ sei „das erste Werk von Ratzinger, das sich nicht an die theologische Fachwelt, sondern an das breite Publikum richtet“, stellt das Magazin „Stern“ fest. „Es kann vom Verständnis her von jedem gelesen werden“, betonte Geppert vom Herder-Verlag. Und der evangelikale Journalist und Buchautor Peter Hahne soll das Buch vorab schon als „populären Volltreffer“ bezeichnet haben.

Kernthese ist laut der Tageszeitung „Die Welt“, dass das Kreuz Jesu „der brennende Dornbusch“ sei, Jesus von Nazareth sei „das heilige Zelt“, „der Sabbat“ und „die Tora“ selbst. „Er kommt von Gott her, er ist Gott“, schreibt der Papst. „Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“. Jesus Christus als Mensch und Gott zugleich zu sehen, sei „eigentlich eine fundamentale Selbstverständlichkeit des christlichen Credos“, so die „Welt“. „Sie neu zu formulieren, gilt heute dennoch als Sensation, auch wenn von Ratzinger nichts anderes zu erwarten war, der als Papst den Namen des heiligen Benedikt auch wegen dessen zentraler Mahnung angenommen hat, ‚der Liebe zu Christus nichts vorzuziehen‘.“

Einen längeren Auszug aus dem Buch „Jesus von Nazareth“ von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. finden Sie im Internet-Angebot der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Der wahre Jesus„.

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