Kritik und Zuspruch: Jesus-Comedy im Radio

Jesus feiert sein Comeback des Jahrtausends nun auch bei Radio Hamburg. Erst in der vergangenen Woche stieß die Ausstrahlung der Comedy-Sendung bei Radio SAW auf Kritik.
Von PRO
Lob und Tadel für den Hamburger Sender: Jesus-Comedy polarisiert
In „Jesus – Comeback des Jahrtausends“ kommt der Sohn Gottes in der heutigen Zeit auf die Erde. Er durchlebt zahlreiche Alltagssituation, besucht das Kino, feiert Kindergeburtstag oder geht Einkaufen. Jesus übt in der Sendung immer wieder Kritik am Verhalten der Menschen, an bestimmten Gesellschaftsschichten, aber auch an bürokratischen Abläufen in Deutschland. Doch vor Gott, mit dem er hin und wieder telefoniert, stellt er sich vor sie. Radio Hamburg hat in den vergangenen Tagen neben Zuspruch auch kritische Hörerzuschriften erhalten, die die Comedy-Sendung als „geschmacklos“ und „niveaulos“ bezeichnen. „Uns war klar, dass es Kritik geben würde“, sagt Dietmar Simon, Comedy-Chef bei Radio Hamburg, gegenüber pro. „Die Jesus-Darstellung ist harmlos und niedlich, aber eben komplett überzeichnet, was Comedy ja letzten Endes ausmacht.“ So geht Jesus beispielsweise in einer Folge in einem Bekleidungsgeschäft für Jugendliche einkaufen. Nach einem Gespräch mit der kaugummikauenden Verkäuferin fällt seine Wahl schließlich auf die Gardine der Umkleidekabine als Gewand und einen Gürtel.

„Nachdenklich machen“

„Was wäre, wenn Jesus heute auf die Erde kommt? Er fände einige Sachen sicherlich komisch, wenn er unseren Alltag sähe. Wir wollen der Gesellschaft auf diese Weise einmal den Spiegel vorhalten“, sagt Simon. „Es wäre schön, wenn wir mit unserer Sendung zum Nachdenken anregen.“ Erst in der vergangenen Woche hatte es bei Radio SAW in Sachsen-Anhalt zahlreiche Hörerkritiken zur Sendung gegeben, die dort ebenfalls in der Sparte Comedy läuft. Viele Hörer empfanden die Darstellung als „gotteslästerlich“ und „verunglimpfend“. Auch die Radiosender Eins Live und 104,6 RTL Berlin, die die Sendung ebenfalls ausstrahlen, erreichten viele kritische Zuschriften. (pro)
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