Kritik an „Sex and the City“ im Vorabendprogramm

M ü n c h e n (PRO) - Die bayerische Familienministerin Christa Stewens hat Eltern und Fernsehsender dazu aufgefordert, verantwortlicher mit der Auswahl von Sendungen für Kinder und Jugendliche umzugehen. Anlass war die Entscheidung des Privatsenders "ProSieben", die bekannte Serie "Sex and the City" an diesem Mittwoch im Vorabendprogramm zu wiederholen.
Von PRO

„Ich halte es für eine falsche und gefährliche Entwicklung, dass immer mehr Formate rund um Sexualität und Erotik im Vorabendprogramm platziert werden. Kinder, die ja gerade um diese Uhrzeit viel fernsehen, werden unerwartet mit sexuellen Zumutungen konfrontiert“, kommentierte die Ministerin die Entscheidung des Senders.

Eltern wird Erziehung erschwert

„Den Kindern werden fragwürdige Bilder von Partnerschaft und Liebe vermittelt. Den Eltern, die bei einer solchen Entwicklung im Medienangebot immer mehr gefordert sind, einzugreifen und ihren Kindern Sendungen zu verbieten, wird damit die Erziehung unnötig schwer gemacht,“ so Stewens weiter.

Die Ministerin rät Eltern daher, den Fernsehkonsum ihrer Kinder genau zu beobachten und die Sendungen mit den Kindern gemeinsam auszuwählen. Offenbar sei das Motto „sex sells“ die einzige Motivation des Senders bei der Entscheidung gewesen, die Serie erneut auszustrahlen. „Aber doch bitte nicht im Vorabendprogramm ab18 Uhr! Der sture Blick auf die Quote geht immer mehr zu Lasten der Qualität“, empörte sich Stewens. Sie wünscht sich „mehr Verantwortung und mehr Weitsicht bei der Programmplanung“.

Selbstkontrollinstitutionen sollen Serie prüfen

„Programmverantwortliche haben eine hohe Verantwortung – im Vorabendprogramm gerade auch und insbesondere für Kinder, die sich in einem sensiblen Stadium ihrer Entwicklung befinden. Da werden auch ein paar ‚chirurgische Eingriffe‘ ins Filmmaterial und das Ausblenden der härtesten Szenen nicht helfen, dass ‚Sex and the City‘ zu einer für Teenies und pre-Teenies unbedenklichen Sendung wird“, teilte Stewens am Mittwoch in einer Pressemitteilung des Bayrischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen mit.

Vor diesem Hintergrund forderte die Familienministerin die „Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen“ und die „Kommission für Jugendmedienschutz“ auf, kritisch zu prüfen, ob der Jugendschutz beachtet wurde.

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