Am 26. Juni wird das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte die Bezirksmedaille Friedrichshain-Kreuzberg erhalten. Klingt nach einer netten Lokalgeschichte – doch die Brisanz dieser Entscheidung reicht weit über Berlin hinaus. Denn im August des vergangenen Jahres brach ein Streit über eben jene Bezirksmedaille los, der über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt wurde. BZ-Autor Gunnar Schupelius berichtete über die Änderung der Vergabekriterien der Bezirksmedaille und witterte eine Diskriminierung religiöser Menschen, weitere Medien griffen das Thema auf.
Zum Hintergrund: Die Medaille erhalten regelmäßig Bürger, die sich besonders um den Stadtteil bemühen. „Die zu ehrende Person/Gruppe/Initiative soll sich durch ein herausragendes Engagement über einen längeren Zeitraum in Gesellschaftsbereichen wie zum Beispiel Jugend und Familie, Kultur, Soziales, Religion, Umwelt, Entwicklung, Innovation, Wirtschaft verdient gemacht haben”, hieß es bis 2013 in der von der Bezirksverordnetenversammlung festgelegten Geschäftsordnung für die Auslobung. Doch Anfang des vergangenen Jahres stellten die Piraten einen Antrag auf die Streichung des Wortes Religion in dieser Aufzählung – und das Bezirksparlament stimmte mehrheitlich zu, lediglich die Union wehrte sich gegen die Änderung.