Kreuz mit Reliquie erzielt Rekordpreis bei „Bares für Rares“

Für den Moderator der Kult-Sendung „Bares für Rares“, Horst Lichter, ist es zunächst nur ein „großer Oschi“, später dann erstarrt er in Ehrfurcht: In der ZDF-Sendung über Antikes und Gebrauchtes wurde am Mittwoch der bislang höchste Betrag gezahlt. Für ein diamantenbesetztes Kreuz, das laut päpstlichem Siegel Stücke des Kreuzes Jesus beinhaltet.
Von Jörn Schumacher
In der ZDF-Sendung „Bares für Rares XXL“ am Mittwochabend wechselte ein 300 Jahre altes Reliquienkreuz für den Rekordwert von 42.000 Euro seinen Besitzer.

Ein über 300 Jahre altes Reliquienkreuz hat am Mittwoch in der „XXL“-Ausgabe der ZDF-Fernsehsendung „Bares für Rares“ für einen Rekordpreis den Besitzer gewechselt. Das Kreuz ist mit 40-karätigen Diamanten besetzt, doch viel wertvoller dürften die Holzsplitter sein, die in seinem Inneren verborgen sind: Stücke des Holzkreuzes, an dem Jesus hingerichtet wurde. Jedenfalls bezeugt dies ein Siegel von Papst Clemens IX., der 1669 in Rom starb.

Die XXL-Ausgabe der ZDF-Trödel-Sendung fand am Mittwoch im Schloss Schwerin statt. Als die Krankenschwester Stephanie Huber und ihre Tochter, die Jura-Studentin Cosima Birk, in die Sendung kamen, brachten sie ein Kreuz mit, das Huber von ihrer Tante geerbt hatte. Diese wiederum hatte regelmäßig eine alte Dame in den Gottesdienst begleitet, und dafür hatte sie ihr das Kreuz vermacht. Moderator Lichter war von der Geschichte beeindruckt und schloss im Scherz daraus: „Man sollte viel mehr Leute in die Kirche bringen!“

Die Expertin Heide Rezepa-Zabel zeigte schnell, dass es sich bei dem Gegenstand nicht nur um etwas Historisches handelt, sondern auch um das wohl wertvollste Objekt, das je in der Sendung zu sehen war. Sie erläuterte, es handele sich um eine Pektorale, also um ein Brustkreuz geistlicher Würdenträger aus der Zeit um das Jahr 1700. In der Mitte des Kreuzes ist ein Bergkristall, durch den man die Holzsplitter sehen kann. An der Rückseite des Kreuzes kann man es öffnen, hinter der Klappe verbirgt sich ein päpstliches Siegel. Die Expertin erklärte, bei den Holzsplittern handele es sich, zumindest gemäß dem Siegel, um „Holzstücke aus dem wahren Kreuz Jesu Christi“. „Das ist toll“, fügte sie hinzu. „Das konnten sich nur Bischöfe mit Vermögen leisten. Das entsprach in etwa dem Kauf einer kleinen Kirche.“ Und damit seien nur die versiegelten Splitter gemeint, nicht die Diamanten, betonte sie. Moderator Lichter fügte hinzu: „Das ist ja eine Weltsensation. Ihr erlebt mich das erste Mal relativ ruhig, denn das macht mich gerade sehr ehrfürchtig. Das hier geht in die Geschichte ein.“

Endgebot bei 42.000 Euro

Allein der Materialwert liegt laut Expertenschätzung bei 15.000 bis 17.000 Euro. Die Diamanten hätten jeweils 40 Karat. Insgesamt könne man mit der Pektorale 60.000 bis 80.000 Euro erzielen.

Die Händler zeigten sich entsprechend sprachlos. Händler Walter „Waldi“ Lehnertz wollte seine bekannten „80 Euro“ allein dafür zahlen, dass er die Reliquie einmal in Händen halten durfte. Am Ende kaufte die Händlerin Susanne Steiger aus Bornheim das wertvolle Kreuz. Sie zahlte dafür 42.000 Euro, den höchsten je bei „Bares für Rares“ gezahlten Betrag. Steiger sagte später im Interview des Bonner General-Anzeigers: „Das ist ein Stück, bei dem einem als Händler einfach das Herz aufgeht, nach dem man sein Leben lang sucht. Das ist quasi die Nadel im Heuhaufen. Ich bin wahnsinnig glücklich und mir fehlen einfach nur die Worte.“

Von: Jörn Schumacher

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