Wie Gott durch Corona spricht

Ist das Coronavirus eine Strafe Gottes? Die einen stimmen wortgewaltig zu und orakeln, wen und welche Lebensweise Gott offensichtlich strafen möchte, die anderen halten allein diesen Gedanken für „vollkommen unchristlich“. Vielleicht möchte Gott den Menschen auch etwas sagen, ohne sie zu strafen. Ein Gastbeitrag von Ekkehart Vetter
Von PRO
Ist das Coronavirus eine Strafe Gottes? Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Ekkehart Vetter, sieht eine andere Botschaft im Virus.

Warum kommen wir eigentlich angesichts der Coronakrise darauf, diese Frage zu stellen: Ist das Coronavirus mit all seinen Folgen eine Strafe Gottes? Täglich (!) sterben tausende Kinder an Hunger und Mangelernährung, ebenso viele Menschen, insbesondere in der sogenannten Dritten Welt, werden durch tödliche Krankheiten aller Art dahingerafft – nur geschieht das alles nicht in unseren Breitengraden. Wer oder was soll denn dadurch gestraft werden? Jemand hat mal gesagt: „Wir nehmen die Weltbrände nicht zur Kenntnis, bevor nicht unser eigenes Fleisch anfängt zu kohlen.“ Jetzt, wo es uns betreffen könnte, suchen wir Schuldige, natürlich sind es immer „die anderen“.

Aber mal ehrlich: Wer im Alten Testament auf die Suche geht, der findet dieses Konzept durchaus: Gott straft – die Ägypter zum Beispiel durch Plagen, Naturkatastrophen und Krankheiten. An manch anderen Stellen werden ähnliche Zusammenhänge geschildert. Das Alte Testament kennt diesen Tun-Ergehen-Zusammenhang von falschem Handeln und folgender Strafe.

Angesichts dessen die biblische Sicht im Zeitraffer: Die Menschen, „wir“, mussten das Paradies verlassen, die Bibel nennt das den Sündenfall. Theologisch gesprochen: Sünde zieht Konsequenzen nach sich. In die Welt ist Unheil eingezogen. Wer die Augen aufmacht, sieht es an so vielen Stellen.

Einen Schritt auf dem Weg zum Neuen Testament geht das biblische Buch Hiob: Hiob erfährt, als Rechtschaffener, unermessliches Leid. Er bekommt letztlich keine echte Antwort auf die Warum-Frage, lernt aber mitten im Leid auf seinen Erlöser zu vertrauen: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ (Hiob 19,25)

Gottes Megaphon

Durch Jesus geschieht schließlich entscheidend Neues. Er distanziert sich von diesem uralten Schuldverschiebespiel angesichts eines Unglücks in Jerusalem (Lukas 13,4-5): „Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle anderen Menschen, die in Jerusalem wohnen?“ Vielmehr macht er seinen Zuhörern klar, dass sie in keiner anderen Lage vor Gott sind, als die, die ums Leben gekommen sind: „Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen.“

Die Schuld der Menschen ist ein Riesenproblem, aber durch Jesus wird alles anders: Jesus kommt, in eine unheilvolle Welt, um den Menschen zurückzuführen ins Heil, in eine vertrauensvolle, liebende Beziehung zu Gott. Wie geschieht das? Jesus nimmt alles Böse, alles Unheil, ja selbst den Tod auf sich. Der Weg zum Heil der Menschen kostet ihn das Leben. Straft der Vater seinen Sohn? Nein, der Vater leidet mit. Der Sohn, der Sündlose, erleidet die Konsequenzen einer unheil-vollen Welt, die „der Mensch“ insgesamt verursacht hat. Jesus macht den Unterschied: „Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (Jesaja 53,5).

Bin ich als Christ dadurch immun gegen Corona-Ansteckung? Nein, ich bin und bleibe Teil der gefallenen Schöpfung. Krankheit kann mich genauso treffen. Gleichzeitig bin ich eingeladen und aufgefordert zu beten, wie ein Kind zum Vater kommt. Wenn Gott Bewahrung oder Heilung schenkt, dann ist das wunderbar, ein Ausdruck seiner Gnade, aber ich habe keinerlei Anspruch darauf.

Aber will Gott angesichts Corona mit seinen Menschen reden? Ja, da bin ich sicher. Der Schriftsteller C.S. Lewis hat es so auf den Punkt gebracht: „Gott flüstert in unseren Freuden, … in unseren Schmerzen aber ruft er laut. Sie sind sein Megaphon, eine taube Welt aufzuwecken.“ Die große Verunsicherung, die dieser kleine Virus auslöst, kann doch ein Hinweis Gottes sein, dass nicht wir in dieser Welt alles unter Kontrolle haben.

Könnten diese Tage nicht eine globale Einladung Gottes sein, menschliches Leben weltweit auf das Fundament zu gründen, das schon gelegt ist – Jesus Christus? (1. Korinther 3,11).

Ekkehart Vetter ist Präses des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden und Erster Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz

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Eine Antwort

  1. Sehr schöner Text, realistisch auch wenn gläubig. Die Sicht auf Gott verändert sich immer, jeder sieht ihn anders, als Dasein, als Leben, als Weisheit,als Person oder Universum. Hiob sah Gott anders als Jesus, wir Menschen haben auch verschiedene Facetten, vielleicht ist da das warum beantwortet. Gott kann lieben,und wütend sein, tolerant und verständnisvoll oder auch zornig und tyranisch. Was Gott ist,ist auch eine Sache, die schwer begreiflich ist,da es auch Aktionen und Reaktionen durch unser menschliches handeln gibt. Kam das Coronavirus aus den Labor? Ist Gott nicht schuld, warum lässt er es zu? Damit alle lernen Verantwortungsvoller mit seinen Taten umzugehen, im Labor, privat und überall. Kommt das Coronavirus aus der Tierwelt? Unwahrscheinlich,aber wenn doch,warum lässt er es zu? Damit wir erkennen das Tiere uns brauchen, und wir unser Augenmerk auf sie tun. Ist Corona von Pflanzen? Viele Pflanzen kommunizieren miteinander, und sind miteinander verkuppelt, eine Pflanze kann einen Eindringling der sie fressen will mit Duftstoffen töten. Die Natur rächt sich am Menschen? Warum? Die Frage ist beantwortet, die Natur will leben nicht der Asphalt. Warum lässt das Gott zu? Damit die Menschen aufwachen und die Natur schätzen. Corona eine Strafe Gottes? Warum? Gier, Geiz, Kriminalität, TIERQUELLEREI, Menschenquälerei, die Frage ist auch gefallen. Oder ist Corona von Menschen gemacht? Wie viele das glauben…warum lässt Gott das zu? Warum? Weil er vielleicht welche für den Pful braucht die dort baden. Ja warum, ist an sich beantwortet. Aber jeder sieht Gott anders und macht andere Erfahrungen. Für den einen ist er liebe,für den einen geisteskrank, für den anderen die schöne Blume,für den anderen Allah oder Jesus oder Atomteilchen. Aber egal wer Gott ist, ein Ende von dieser Welt wäre schön,das tut keinen gut. Und ihr Text ist schön,aber ich finde wir haben Glück verdient und alles sollte anders sein, mir egal was Eva und Adam gemacht haben. Oder die Schlange. Vielleicht sind die es nicht wert. Aber Tiere und paar Menschen sind besseres wert als das alles. Die Wahrheit ist stärker als Sünde. Demut geht unter bei der Wahrheit. Stolz geht unter bei der Wahrheit. Was wir alle wollen vom Herzen ist auch wichtig. Gott egal wer er ist, sollte das auch verstehen und seine Diener und gefallenen Engel. Unterdrücker müssen unterdrücken damit sie sich stark fühlen, Erbauer befreien das denken. Die Wahrheit ist stärker und der Sturm kniet vor den Menschen. Und der Schnee schmilzt und alles endet. Aber Egoismus ist Sklaverei und Lieblosigkeit, kein Sturm kniet, sondern der Tsunami reisst alles nieder. Reden sie mal mit den Wind das sie nix verdient haben und andere und es durch Sünde so ist,und sie immer unten stehen und andere, der Wind lacht sie aus. Und der Schnee begräbt sie. Jesus hat die Winde und Stürme verjagt. Was würden sie tun wenn sie ein Wind und Sturm sein könnten und wollen Chaos anrichten aus guten Gründen oder nicht, Gründe egal, und da kommt einer und sagt “ oh ja Wind zerstöre,wir sind nix wert und ich x) „, der Wind lacht, und stellen sie sich vor sie lauschen Abends den Wind und fühlen verstehen ohne Worte aber den Wind, er will tosen und zerstören, wenn sie sagen NEIN DAS GEHT SO NICHT! DIE ARMEN TIERE! UND HIER?! NEIN ! Der Wind wie sieht er sie? Was würden sie als Wind machen? Auf den Lappen hören der sagt ja ich und andere sind nix wert,oder auf den der so klein ist halt ein Mensch und es gut meint. Eier zeigt vor einen Tornado oder aufbrausenden Sturm. Denken sie nach wer Jesus war. Ein Lappen oder hatte er Eier?

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