„Vatertag“ oder was?

Bockwurst, Bier und Bollerwagen. Es ist „Vatertag“. Für manche Männer im Lande ist klar, was an diesem Feiertag läuft: Gerstensaft. Doch dieser Tag heißt „Christi Himmelfahrt“. Dieses Fest der Christen erinnert an einen beispiellosen Aufstieg. Ein Impuls von Egmond Prill
Von PRO
„Eine Wolke nahm Jesus auf, weg vor ihren Augen“, so beschreibt Lukas in der Apostelgeschichte das Geschehen zu Himmelfahrt (Kapitel 1, Vers 9)

Vierzig Tage nach Ostern, immer an einem Donnerstag, wird im Kirchenkalender an ein Ereignis in Jerusalem erinnert: Am Ostermorgen war Jesus von den Toten auferweckt worden. Der Auferstandene lebte einige Wochen lang sichtbar mit seinen Freunden. Die Bibel schildert Begegnungen und Begebenheiten aus dieser Zeit. Der Auferstandene wird oft erst auf den zweiten Blick erkannt, aber er wird erkannt an Worten und Zeichen.

„Christi Himmelfahrt“ bedeutet das Ende dieser Zeit und den Schritt des Auferstandenen in die Unsichtbarkeit. Zugegeben, „Himmelfahrt“ ist ein kaum verständlicher Name für ein wichtiges Ereignis der biblischen Geschichte. In Zeiten der Raumfahrt denken wir eher an das Abheben von Raketen in Richtung Kosmos und den Flug zu den Sternen. Erst dieser Tage stieg eine US-Raumsonde in den Himmel auf, nach Monaten soll sie den Mars erreichen.

Jesus sitzt in der Chefetage

Doch Jesus Christus fliegt nicht weg, sondern geht in die für unsere Augen nicht sichtbare Welt Gottes. Was einige für ein Märchen halten, ist für Wissenschaftler kein Problem. Sie sprechen inzwischen von einem Kosmos in elf Dimensionen und mehr. Wir leben nur in einer vierdimensionalen Raum-Zeit, verfügen über Länge, Breite, Höhe und die Uhr. Kluge Köpfe denken die Welt weiter und können das berechnen und belegen, was unsere Augen nicht sehen. Doch Gottes Welt ist noch ganz anders.

Jesus verabschiedet sich nicht in den fernen Sternenhimmel und unbekannte Dimensionen. Er geht zum Vater und tritt dort endgültig seine Stelle an. Jesus ist echt aufgestiegen, er sitzt nun in der Chefetage. Er ist Herr über Himmel und Erde und das für alle Zeit und Ewigkeit. Die Bibel sagt schlicht: Nachdem Jesus eben noch mit seinen Freunden sprach, „wurde er aufgehoben in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.“ (Markus 16,19).

Warum Himmelfahrt tatsächlich ein Vatertag ist

Der gekreuzigte und auferstandene Christus tritt seine Herrschaft an. Er hat die Regierung übernommen und sitzt so gesehen nun ganz oben. Aber er hat uns nicht im Stich gelassen. „Himmelfahrt“ bedeutet das Gegenteil: Christus kommt uns so nahe wie der Himmel über uns. Der Himmel beginnt direkt vor der Haustür, oder? Berührt er nicht die Erde? Sind wir beim Spaziergang am Himmelfahrtstag nicht selbst schon im Himmel unterwegs? Jesus Christus ist für unsere Augen nicht sichtbar, die uns umgebende Luft sehen wir auch nicht. Sie ist einfach da und Christus auch. Die Luft ist uns noch näher als Jacke, Hose und Rock.

Auf dem Marktplatz in Athen sprach der Apostel Paulus zu den gelehrten Griechen. Angesichts der toten Götterbilder und steinernen Statuen verkündigte er den lebendigen Christus: „Fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir.“ (Apostelgeschichte 17,27-28). Wie die lebenserhaltende Luft uns durchflutet will Christus in unserem Leben wirken. Die gute Nachricht für uns: Jesus lebt nicht abgehoben, sondern er ist bei uns. Wie ein Vater seine Kinder kennt, so kennt er uns und ist für uns da. Er ist ganz nah. Darum ist Himmelfahrt am Ende doch ein echter Vatertag – für jeden von uns.

Von: Egmond Prill

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