Gespenstische Konfrontation

Mit seinem Vorgehen in der Ukraine überrumpelt Putin die westliche Staatengemeinschaft. Die Ohnmacht der Mächtigen verunsichert die Menschen in Europa und weckt Gedanken an frühere, düstere Zeiten. Eine Chance für Christen, durch Gebet und Glauben positiv zu beeinflussen. Ein Kommentar von Christoph Irion.
Von PRO
Das Vorgehen des russischen Staatschefs Putin verunsichert. Der Einsatz von Christen durch Gebet ist jetzt besonders gefordert, meint unser Kommentator

„Ein Gespenst geht um in Europa“ – Karl Marx war es, der im Jahr 1848 gemeinsam mit Friedrich Engels diesen Satz formulierte. Es sind die ersten Worte des „Kommunistischen Manifests“, einer Streitschrift, die den Marxismus begründete. Diese Weltanschauung hat in den folgenden eineinhalb Jahrhunderten die politische Landkarte und das Mächte-Gleichgewicht nicht nur in Europa derart beeinflusst, dass wir auch heute noch dramatische Spätfolgen zu spüren bekommen.
166 Jahre nach der Erstveröffentlichung des Manifests und gut zwei Jahrzehnte nach dem Untergang der kommunistischen Sowjetunion, beschert der heutige Präsident Russlands, Wladimir Putin, dem vermeintlich befriedeten Europa eine Konfrontation, die Millionen Menschen wieder einmal gespenstisch anmutet: Unmittelbar nach- dem das olympische Feuer in Sotschi erloschen ist, hat Putin verkleidete Soldaten auf die mehrheitlich von Russen bewohnte Halbinsel Krim im unruhigen Nachbarstaat Ukraine geschickt. Blitzschnell hat er dort in einem illegalen und von der Welt nicht anerkannten Volksentscheid über den Anschluss an die Russische Föderation abstimmen lassen. Unmittelbar danach hat sich Russland die Krim einfach so, handstreichartig, einverleibt. Hilflos, überrumpelt und ratlos reagiert das politische Spitzenpersonal des Westens. Die Mechanismen des modernen Konfliktmanagements laufen hier völlig ins Leere – denn Putin ist gar nicht interessiert an Dialog, Vermittlung oder Diplomatie.
Es ist die Ohnmacht der Mächtigen, die Millionen Menschen in ganz Europa und auch viele Christen verunsichert.
Obwohl die europäische Staatenwelt heute anders aussieht als vor 100 Jahren, haben nicht wenige Kommentatoren die Mächtekonstellation mit 1914 verglichen, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Auch Parallelen zu den späten 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts kommen einem in den Sinn: Als Adolf Hitler 1938 dem Deutschen Reich das Sudetenland einverleibte und danach gewaltsam Tschechien annektierte, antworteten die damaligen Westmächte unter Führung des britischen Premiers Chamberlain mit „Appeasement“ – doch die Beschwichtigungsstrategie hinderte Hitler nicht daran, den Zweiten Weltkrieg zu entfesseln. Der Diktator war nur mit Gewalt zu stoppen.

„Vor Gott ein gutes Wort einlegen“

Aktuell sehen Beobachter zum Glück nicht die akute Gefahr einer kriegerischen Eska- lation. Doch die Lage ist schon sehr ernst, zumal der Westen bei seiner EU-Erweiterung und der Nato-Ausdehnung in den vergangenen zwei Jahrzehnten Russland immer mehr auf die Pelle gerückt ist und dabei zweifellos Fehler gemacht hat.
Gerade in Zeiten, in denen die Grenzen menschlicher Möglichkeiten so deutlich sichtbar werden, haben Christen die Chance, durch Gebet die Geschicke dieser Welt kraftvoll zu beeinflussen. Es ist gut, es ist hilfreich und sinnvoll, vor Gott ein gutes Wort für jene einzulegen, die an den Schalthebeln dieser Welt sitzen und denen selbst die Weisheit und manchmal auch die Kraft zum richtigen Handeln fehlt. Wissenschaftlich messbar ist die Wirkung des friedlichen Machtmittels Gebet freilich nicht. Aber gerade in Deutschland haben wir vor 25 Jahren erlebt, dass Mauern fallen und revolutionäre Umbrüche ohne Blutvergießen ablaufen konnten – auch deshalb, weil Hunderttausende Beter die öffentliche Atmosphäre entscheidend beeinflusst haben.

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