K(l)eine Kinder, k(l)eine Sorgen?

Für fast drei Viertel der Deutschen unter 50 Jahren ist auch im Jahr 2011 die Familie unverzichtbar. Dies geht aus einer Studie der "Bild am Sonntag" hervor, die unter Beteiligung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt wurde.
Von PRO

Dabei ist den Frauen die Familie noch deutlich wichtiger als den Männern (82 zu
63 Prozent). Außerdem zeigt die Erhebung, dass die Familie sich weiter
als tragfähiges soziales Netz erweist. Die deutliche Mehrheit der Bevölkerung ist
überzeugt, dass sie in einer schwierigen Lage auf die Hilfe von
Familienangehörigen vertrauen und bauen kann.


Laut Studie gehören, bei einer Geburtenrate von 1,36 Kindern pro Frau, nur für knapp die Hälfte der Deutschen (47 Prozent) Kinder zum Glücklichsein dazu. Dabei gibt es aber starke regionale Unterschiede: Während 63 Prozent der Ostdeutschen bestätigen, dieser These zuzustimmen, waren es in den "alten Bundesländern" nur 43 Prozent. Demgegenüber sagen 33 Prozent klipp und klar: Man kann auch ohne Nachwuchs glücklich werden.



Fast zwei Drittel der Deutschen (60 Prozent) halten ihr Land für wenig kinderfreundlich. Nur knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten sieht dies anders. 68 Prozent der Deutschen halten Eltern mit vielen Kindern für überlastet, knapp zwei Drittel (64 Prozent) glauben, dass diese Väter und Mütter oft schief angesehen werden.



Eltern fühlen sich eher im Nachteil



Generell fühlen sich Eltern in Deutschland gegenüber Kinderlosen eher im Nachteil: Dies betrifft vor allem die finanziellen Einschränkung. Deutlich höhere Belastungen beklagen Alleinerziehende: Mehr als die Hälfte verfügt nur über ein knappes Budget und immerhin 40 Prozent geben an, sich oft viele Sorgen zu machen. Von den Eltern stimmten 92 Prozent der befragten Mütter und Väter der Aussage zu, dass Kinder ihren Eltern Freude bereiten. Auch Liebe (88 Prozent) und Lachen (88 Prozent) verbinden Eltern mit ihren Söhnen und Töchtern – und verweisen damit auf die schönen Seiten des Familienlebens. Obwohl das Leben ohne Kinder mehr Geld und Zeit für andere Freiräume biete, haben oder hatten 61 Prozent der Kinderlosen einen Kinderwunsch. Beruflich stark eingespannte Eltern holen am Wochenende die versäumte Zeit mit ihren Sprösslingen nach. Während Väter unter der Woche durchschnittlich 2,4 Stunden am Tag mit ihren Kindern verbringen, sind es am Sonntag 7,9 Stunden.



"Ein besonderer Schwerpunkt der Studie lag auf der aktuellen und potenziellen Elterngeneration und der Sicht kinderloser Paare", so der Marktforschungs-Leiter  bei "Bild am Sonntag" Michael Braun. Die repräsentative Studie wurde vom Allensbacher Institut für Demoskopie durchgeführt und basiert auf einer zweistufigen Untersuchung mit insgesamt 2.800 persönlichen Interviews. (pro)

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