Der Chefredakteur der Kirchenzeitung des Erzbistums Köln, Robert Boecker, hat sich für einen Artikel entschuldigt, in dem Homosexuelle mit Dieben verglichen werden. Auch Kardinal Rainer Maria Woelki ging auf Distanz.
Weil es einen kritischen Kommentar über homosexuelle Beziehungen gedruckt hat, entschuldigte sich ein katholisches Kirchenblatt
In dem strittigen Text hatte der Verfasser die Forderung des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK) nach einer „Wertschätzung für gleichgeschlechtliche Partnerschaften, deren Segnung eingeschlossen“, kritisiert.
Eines der Argumente war der Vergleich Homosexueller mit Dieben: „Die Zahl der Einbrüche und Diebstähle steigt Jahr für Jahr, während immer weniger Täter überführt werden können. So erleben viele Menschen heute ihre Lebenswirklichkeit“, heißt es in dem Kommentar, der am Montag auch von der Webseite der Kirchenzeitung entfernt wurde. „Wer etwas mitgehen lässt, muss sich anscheinend keiner Schuld bewusst sein. Machen doch alle. Damit die Zahlen nicht weiter stören, dringen wir darauf, dass Diebstahl nicht mehr bestraft wird und dass die Täter zu loben sind, weil sie vielleicht für die Playstation ihrer Kinder oder für eine Aufmerksamkeit für ihre Partnerin auf Beutezug gehen. Solches Handeln müsste die Gesellschaft eigentlich wertschätzen.“
„Inakzeptable, respektlose Diffamierung“
Gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger bedauerte Chefredakteur Robert Boecker die Veröffentlichung. Es liege dem Autor oder der Zeitung fern, Homosexuelle diskriminieren zu wollen. Es sei ein Fehler gewesen, der Veröffentlichung des Artikels zugestimmt zu haben, für den Vergleich mit Dieben habe sich auch der Verfasser entschuldigt. Proteste gegen den Artikel hatte es unter anderem von dem Grünen-Bundestagsabgeordneten Volker Beck gegeben, der dem Blatt „wenn nicht Hetze, so zumindest eine inakzeptable, respektlose Diffamierung“ vorgeworfen hatte.
Der Sprecher des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki, Christoph Heckeley, sagte dem Kölner Stadt-Anzeiger, die Verantwortung für Beiträge in der Kirchenzeitung liege bei der Redaktion. Der umstrittene Text „Ist das ZdK verzichtbar?“ gebe nicht die Meinung des Erzbischofs wieder. Woelki, der von Amts wegen Herausgeber der Kirchenzeitung ist, hatte in der Vergangenheit die Diskriminierung Homosexueller durch die Kirche kritisiert. (pro)
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