Im Mittelpunkt steht das Theologen-Ehepaar Tauber-Sperling: Ehefrau Ute gilt als Star am protestantischen Theologen-Himmel. Mit ihrer Eleganz und ihrer Eloquenz sehen einige sie als potenziell zukünftige Bundespräsidentin. Ihr Mann ist eher ein Kopfmensch, dessen Leben durch Krampf und Verlegenheit gekennzeichnet ist.
Als Ute Tauber-Sperling nicht zu einer Veranstaltung des Kirchentags erscheint, herrscht schon Verwirrung. Später findet der Arbeitskreis für lesbisch-schwule Spiritualität ihre Leiche. Die Suche nach dem Mörder beginnt. Die Theologin war nicht nur in der eigenen Kirche, sondern auch im Islam und der orthodoxen Kirche eine Gegnerin des frauenfeindlichen Fundamentalismus.
Eine quälende Sünde
Bei der Aufarbeitung des Falls kommt auch der pensionierte Notfallseelsorger Carl Friedemann ins Spiel. Er entpuppt sich nicht nur als der Pfarrer, der im Laufe des Kirchentags günstig vor einer Kirche kampieren möchte. Ihn quält seit Jahren eine große Sünde, die er gerne bereinigen möchte. Friedemann kennt zudem auch den ermittelnden Polizeikommissar gut, was die Lage nicht einfacher macht.
Es beginnt eine Reise in die Vergangenheit des Paares und als kurz darauf noch ein zweites Todesopfer gefunden wird, dürfte klar sein, wer der Mörder ist. Oder handelt es sich doch alles nur um eine Verwechslung? Der Autorin ist es gelungen, ein bis zum Schluss spannendes Buch zu schreiben, das auch die eine oder andere Eigenart des Protestantismus und des Kirchentags kritisch beleuchtet.
Regula Venske lebt als freie Schriftstellerin in der Hansestadt Hamburg. Zudem hat sie sich als Moderatorin einen Namen gemacht und begleitet regelmäßig internationale Autoren auf ihren Lesereisen. Für ihre Romane und Erzählungen erhielt sie unter anderen den Oldenburger Jugendbuchpreis und den Deutschen Krimipreis.
In drei Wochen beginnt der Kirchentag in Hamburg. Von dort berichten die beiden pro-Redakteurinnen Martina Schubert und Anna Lutz. (pro)