Der Hamburger Architekt Joachim Reinig hat schon viele Kirchen in Deutschland saniert. Darunter befand sich zum Beispiel auch die Hamburger St. Michaeliskirche, die als „Michel“ eines der Wahrzeichen der Hansestadt ist. In einem Interview der Tageszeitung taz fordert er, auf Geländen von Kirchengebäuden, die Gemeinden aufgegeben haben und abgerissen wurden, Moscheen zu bauen.
In seinen Augen bieten Moscheen vor allem die Gelegenheit, Zugang zu Familien zu bekommen, die soziale Probleme in Deutschland haben. Moscheegemeinden leisteten demnach eine aktive Integrationsarbeit für Menschen, die staatliche Stellen nicht erreichten: „Moscheen sind ein positiver Faktor für die Integration von Migranten und Flüchtlingen.“ Dort werde Bildungsarbeit betrieben, es gebe auch Essen sowie Sozial- und Eheberatung.
Als Architekt und Stadtplaner ist Reinig überzeugt, dass Moscheen im Stadtbild sichtbar sein müssen, um Migranten die Botschaft zu vermitteln: „Ihr gehört dazu und müsst den Verlust eurer Identität in dieser Gesellschaft nicht fürchten.“ Gott sei sicherlich egal, wo die Menschen beten. Es gehe darum, wie die Gesellschaft damit umgehe.