Kirchenpolitiker kommen, Kirchenpolitiker gehen

Nach der Bundestagswahl ist das Parlament nicht nur um eine Partei ärmer. Auch die kirchenpolitischen Posten in den Fraktionen müssen zum Teil neu besetzt werden. So werden sich die Grünen wohl einen neuen Sprecher für die Belange der Religionsgemeinschaften suchen.

Von PRO

Maria Flachsbarth (CDU)

In ihrem Wahlkreis Hannover-Land hat Maria Flachsbarth bei der Direktwahl gegen den SPD-Kandidaten Matthias Miersch verloren. Obwohl sie fast zwei Prozentpunkte hinter den 43 Prozent von Miersch lag, wird sie über die Landesliste einziehen und somit im Bundestag bleiben. Sie ist seit der vergangenen Wahlperiode Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften ihrer Fraktion und außerdem Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken und Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes.

Kerstin Griese (SPD)

Griese hat im Wahlkreis Mettmann rund 37 Prozent der Erststimmen erreicht und verliert damit gegen ihren CDU-Konkurrenten Peter Beyer, der knapp 46 Prozent der Wähler überzeugt hat. Die Rheinländerin wird aber über die Landesliste der NRW-SPD in den Bundestag einziehen. Griese ist seit 2011 Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften ihrer Fraktion und zudem Sprecherin der Christen in der SPD-Bundestagsfraktion. Zudem ist sie Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und war von 2009 bis 2010 Bundesvorstandsmitglied des Diakonischen Werkes der EKD.

Raju Sharma (Die Linke)

Raju Sharma zieht nicht wieder in den Bundestag ein. Er hat das Direktmandat in Kiel verpasst. Bevor er ins Parlament kam, leitete Sharma das Referat für Nationale Minderheiten, Heimatpflege, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Soziokultur, kulturelle EU-Angelegenheiten und Denkmalpflege in der Schleswig-Holsteinischen Staatskanzlei.

Josef Winkler (Bündnis 90’/Die Grünen)

Winkler ist nicht länger Mitglied des Deutschen Bundestages. Er kam in Koblenz bei den Erststimmen auf 8 Prozent. Die Grünen verloren im Wahlkreis zudem über 2 Prozentpunkte, sodass es für ihn auch über die Landesliste nicht reicht. Der Katholik war seit 2005 Sprecher für Kirchenpolitik und interreligiösen Dialog der Bundestagsfraktion. Außerdem ist er Mitglied in der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und Mitglied in der Diözesanversammlung des Bistums Limburg.

Stefan Ruppert (FDP)

Der Deutsche Bundestag hat in der kommenden Legislaturperiode eine Partei – und damit auch einen kirchenpolitischen Sprecher – weniger. Ruppert war seit 2009 Mitglied des Parlaments. 2001 promovierte der Rechts-, Geschichts- und Politikwissenschaftler zum Thema „Kirchenrecht und Kulturkampf”. Er wurde 2012 im Bereich Kirchenrecht habilitiert.

Bibeltreue bleiben unter 0,1 Prozent

Das amtliche Endergebnis der Bundestagswahl lautet wie folgt: Die CDU kommt auf 34,1 Prozent der Stimmen, hinzu kommen 7,4 Prozent für die CSU. Die SPD erhält 25,7 Prozent, die Linke 8,6, und die Grünen 8,4. Die FDP ist mit 4,8 Prozent raus aus dem Bundestag, auch für die AfD hat es mit 4,7 Prozent nicht gereicht. Die Piraten kommen nur noch auf 2,2 Prozent, die für manche Christen interessante ÖDP auf 0,3 und die Partei Bibeltreuer Christen überspringt mit 18.529 Stimmen nicht einmal die 0,0-Prozent-Grenze. (pro)

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