„In Stuttgart wird viel und gern gesungen“, schreibt der Initiator der Aufführung „Kirchenlieder. Ein Chorprojekt“. „Ursache hierfür, so hört man oft von den Stuttgartern selbst, sei der Pietismus, mit dessen Einfluss überhaupt manche Eigenarten der Schwaben erklärt werden. Was aber bedeutet das gemeinsame Singen – und noch dazu das Singen religiöser Lieder – heute, in unserer vermeintlich säkularisierten und hochgradig individualisierten Welt?“
Diese Fragen hätten den Anstoß für das Projekt gegeben, erklärt Rasche. Allerdings beschränkt er sich nicht auf die pietistischen Lieder, die von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelsohn-Bartholdy und Max Reger vertont wurden: „So, wie für den gläubigen Christen im Kirchenlied ‚die Stimme Gottes‘ hör- und erfahrbar wird, soll der Präsenz des ‚Göttlichen‘ auch in anderen Bereichen nachgespürt werden: In der Natur, wie bei Hölderlin, in unseren alltäglichen Verrichtungen (Joseph Beuys) und nicht zuletzt selbst in unserer Wirtschaftsordnung, wie von Max Weber bereits vor einhundert Jahren behauptet.“ Doch das Fundament der Inszenierung bildeten eine eigens dafür komponierte Musik von Ekkehard Ehlers und die protestantischen Kirchenlieder, betont der Regisseur.
Das Stück wird ab dem 18. Dezember im Stuttgarter Schauspielhaus aufgeführt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.staatstheater.stuttgart.de/schauspiel/start.htm.