Die Erfolge der Partei „Alternative für Deutschland“ bestimmen nach den drei Landtagswahlen am Sonntag die Schlagzeilen. Wie haben kirchliche Vertreter auf die Ergebnisse reagiert?
Von PRO
Foto: pro/Nico Franz
Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hat sich zu den Ergebnissen der drei Landtagswahlen am Sonntag geäußert
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, wertet die drei Landtagswahlen vom Sonntag insgesamt positiv: „Die überragende Mehrheit der Deutschen will Schutz suchenden Menschen auch weiterhin Hilfe zukommen lassen.“ Millionen Deutsche engagierten sich für Flüchtlinge. Darüber sollten die Ergebnisse der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD), die Bedford-Strohm in einer Pressemitteilung als „rechtspopulistische Protestpartei“ bezeichnet, nicht hinwegtäuschen. Der Ratsvorsitzende sieht aber die „demokratischen Parteien“ in der Pflicht: „Eine europäische Lösung der Flüchtlingskrise, entschlossene Integrationspolitik in Deutschland sowie schnelle Asylverfahren sind das beste Mittel gegen rechtsextreme Stimmungsmache in unserem Land.“
Nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt wünscht sich derweil der katholische Bischof von Magdeburg, Gerhard Feige, eine „stabile Regierungskoalition der Vernunft“. Die AfD hatte in Sachsen-Anhalt laut dem vorläufigen Endergebnis aus dem Stand 24,2 Prozent der Stimmen erreicht. In seinem Statement auf der Webseite des Bistums Magdeburg wundert sich Feige nach fast 27 Jahren Mauerfall über das Demokratieverständnis der Wähler: „Ist Demokratie ein Rund-um-Versorgungssystem, das man abstraft, wenn nicht alle Forderungen erfüllt werden?“ Oder sei die Demokratie nicht viel mehr eine Solidargemeinschaft, die vom konstruktiven Engagement mündiger Bürger lebe? Nicht mit Wut und Hass, sondern mit Herz und Verstand sollten die Probleme des Landes verantwortungsbewusst gelöst werden. Besonders gewundert habe ihn die Wählerwanderung von den Linken zur AfD: „Das erweckt nicht den Eindruck tiefgründiger Überzeugungen.“
Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken
Von einem „erschreckenden Rechtsruck der Gesellschaft“ spricht der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster. Auch in den beiden westlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hatte die AfD Ergebnisse von 15,1 Prozent beziehungsweise 12,6 Prozent erreicht. Ressentiments gegen Flüchtlinge und die Ängste vor etwas Fremdem hätten der AfD zu diesen Wahlergebnissen verholfen, so Schuster. Er sieht es als Aufgabe der demokratischen Parteien an, auf die Ängste in Teilen der Bevölkerung zu reagieren. Nur so sei einer weiteren Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. (pro)
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