Spitzenpolitiker und Kirchenvertreter haben zur Teilnahme an einer Demonstration gegen Antisemitismus in Berlin aufgerufen. Hintergrund sind judenfeindliche Parolen im Kontext von Demonstrationen gegen den Gaza-Krieg.
Die Demo gegen Judenhass soll Tausende am Brandenburger Tor zusammenbringen
Die Kundgebung „Steh auf! Nie wieder Judenhass“ soll am Sonntag, den 14. September, um 15 Uhr am Brandenburger Tor stattfinden. Als Redner werden unter anderen Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet. Veranstalter ist der Zentralrat der Juden in Deutschland.
Zentralratspräsident Dieter Graumann erläutert die Entscheidung für die Kundgebung: „In den vergangenen Wochen wurden wir Zeuge, wie blanker Judenhass sich offen Bahn gebrochen hat. Die unfassbaren und schockierenden Hass-Parolen auf deutschen Straßen, die Anschläge auf jüdische Bürger und Synagogen haben in der jüdischen Gemeinschaft große Sorgen ausgelöst.“ Auch in anderen europäischen Staaten sei es zu „schlimmsten“ antisemitischen Ausschreitungen gekommen. „Dennoch lässt sich die jüdische Gemeinschaft nicht einschüchtern, sondern setzt weiter auf die Gestaltung eines selbstbewussten jüdischen Lebens in Deutschland.“
Evangelische Allianz: „Stimme erheben“
Mehrere Kirchen und Verbände haben zur Teilnahme an der Kundgebung aufgerufen. Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, und der Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz des Bundestages und der Bundesregierung, Wolfgang Baake, teilten mit: „Es ist dringend geboten, dass wir gegen jede Form des Antisemitismus unsere Stimme erheben und uns an die Seite der Juden stellen!“ Wer seine Stimme nicht sofort erhebt, wenn antisemitische Bestrebungen und Äußerungen in Deutschland geäußert werden, mache sich schuldig, erklärte Baake.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, wird auf der Kundgebung eine Rede halten. Für die Katholische Kirche wird Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, sprechen. Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, erklärte: „Dem Antisemitismus der vergangenen Wochen müssen wir entschieden entgegentreten und ein deutliches Signal setzen.“ Deswegen werde das Zentralkomitee unter anderem durch die Mitglieder des Gesprächskreises „Juden und Christen beim ZdK“ die Kundgebung besuchen. In einem Brief an alle jüdischen Gemeinden in Deutschland versicherte Glück ihnen die Solidarität der deutschen Katholiken. „Wo wir können, werden wir unseren jüdischen Nachbarn und den jüdischen Gemeinden in der Verbundenheit der gemeinsamen Glaubenswurzel beistehen“, schrieb er. Auch aus Deutschland erhalte man von vielen jüdischen Freundinnen und Freunde Berichte über Droh- und Schmähanrufe bei jüdischen Gemeinden. Dies sei „unerträglich“.
Wie die Zeitung Jüdische Allgemeine berichtet, chartern jüdische Gemeinden aus ganz Deutschland Busse, um ihre Mitglieder zur Kundgebung nach Berlin zu fahren. (pro)
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