Mit einer Revision der Ordnung für Lese- und Predigttexte beabsichtigt die EKD, dass aktuelle Themen leichter in den Gottesdiensten einbezogen werden können. Ein wünschenswerter Nebeneffekt wäre, dass sich durch abwechslungsreichere Gottesdienste die Kirchenbänke wieder stärker füllen. Denn, von 1990 bis 2013 sind rund 4,5 Millionen Menschen aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Somit ist der Anteil der EKD-Mitglieder an der Gesamtbevölkerung von rund 40 Prozent in 1990 auf etwa 30 Prozent in 2013 gesunken.
Die EKD erprobt die neue Ordung für Lese- und Predigttexte derzeit in rund 5.000 Gemeinden. Die EKD, die Union Evangelischer Kirchen (UEK) und Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) waren bereits 2011 übereingekommen, gemeinsam eine Revision der geltenden Ordnung vorzunehmen. Das Ergebnis liegt seit 2014 als „Entwurf zur Erprobung der gottesdienstlichen Lesungen und Predigttexte“ vor und wird derzeit in teilnehmenden Kirchengemeinden ausprobiert.