Ein Schwerpunkt der Kirchen-Arbeit für das Jahr 2015 soll die Intensivierung des interreligiösen Dialogs sein. Das hat die Evangelische Kirche (EKD) am Freitag nach einer Ratssitzung in Dresden mitgeteilt. Unter anderem plant sie die Herausgabe eines „Dialogratgebers“ zur Förderung des Miteinanders von Christen und Muslimen in Deutschland. Das Material soll bereits im Frühjahr in Kooperation mit dem Koordinationsrat der Muslime erscheinen.
„Die furchtbaren Anschläge von Paris haben europaweit eine Debatte ausgelöst. Wir wollen mehr denn je dafür eintreten, dass religiöse Überzeugungen – auch öffentlich – gelebt werden können“, erklärte der Vorsitzende des Rates, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Religionen stünden aber ebenso in der Pflicht, eine offene Gesellschaft aktiv mitzugestalten. „Die christlichen Kirchen sind aus ihrem Bekenntnis zu Jesus Christus heraus gefordert, gemeinsam mit Partnern anderer Religionen, Orientierung zu bieten für ein menschliches, tolerantes und friedlichen Zusammenleben in Deutschland und Europa.“
Erneut sprach sie der Ratsvorsitzende für ein Verbot organisierter Sterbehilfe aus: „Dass öffentlich Optionen angeboten werden, Leben beenden zu lassen, darf nicht sein.“ Gemeinsam mit der Diakonie Deutschland wolle sich die EKD für einen Ausbau der palliativen Versorgung einsetzen. (pro)