Bisher lag das Mindestalter für die Show-Teilnahme bei 16 Jahren. Mit der neu geplanten Auflage soll diese Beschränkung wegfallen. Im Internet wird bereits zum Casting eingeladen. Bis zum 31. März können sich die Kinder, oder stellvertretend für sie die Eltern, beim Sender bewerben.
Als Preis winkt, laut Branchenreport "kress", ein nicht näher definiertes "Ausbildungs-Stipendium für die Zukunft" und ein "attraktives" Preisgeld. Wer neben Dieter Bohlen sonst noch in der Jury Platz nehmen wird, ist noch unklar. Ebenso stehen Sendetermin, die Anzahl der Folgen und die Moderation noch nicht fest. RTL will diese Details aber demnächst bekanntgeben.
Bohlen: Sendung ist der Hammer
"Tausend Mal bin ich in den letzten Jahren von jungen Menschen und Kids gefragt worden: Warum gibt es kein ‚DSDS‘ für uns? Dass wir jetzt ‚DSDS Kids‘ machen, ist der Hammer", wird Dieter Bohlen unter anderem auf der Internetseite des Senders zitiert.
Für Entsetzen sorgte die Nachricht beim Deutschen Kinderschutzbund: Wenn sie dasselbe Konzept habe "wie die Sendung für Ältere, dann sagen wir eindeutig – das ist nichts für Kinder", sagt Geschäftsführerin Paula Honkanen-Schoberth im Gespräch mit der "Märkischen Allgemeinen Zeitung". "Casting-Shows sind darauf ausgerichtet, dass einer Erfolg hat." Den Verlierern werde vermittelt, dass sie nichts taugten. Die Kinder seien auch nicht in der Lage, die eigenen Konsequenzen für die Psyche einzuschätzen.
Vorher professionell beurteilen lassen
Zu Wort kommt in dem Artikel der "Märkischen Allgemeinen" auch Kimberley Truman, deren Tochter Carlotta als Zehnjährige das Finale der Bohlen-Show "Das Supertalent" bestritten hat: "Ich kann nur allen Eltern sagen: Geht vorher zu einem Profi, lasst den Gesang professionell beurteilen." Auf diese Art und Weise blieben Blamagen aus. Noch wichtiger ist aus ihrer Sicht allerdings: "Das Kind darf nicht gezwungen werden. Ich habe erlebt, dass Kinder hinter der Bühne fürchterliche Zusammenbrüche hatten, weil sie nicht raus wollten, Angst hatten."
Das Erwachsenenformat von "DSDS" war in der Vergangenheit immer wieder in den Fokus der Aufsichtsbehörden geraten. Ein Teilnehmer der Sendung war vor vier Jahren zunächst von Bohlen und seiner Jury und dann von hämischen Zuschauern beschimpft und anonym bedroht worden (pro berichtete). Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hatte den Sender in dieser Angelegenheit zu einem Gespräch gebeten und danach eine entsprechende Beanstandung ausgesprochen. Auch die geplante "DSDS Kids"-Staffel wird die KJM kritisch begleiten. "Wir werden die Sendung, wenn sie an den Start geht, nach den Jugendschutzkriterien überprüfen und uns zu Wort melden, falls es Verstöße geben sollte", erklärt sie auf pro-Anfrage. (pro)