Künstliche Intelligenz (KI) verändert das Suchverhalten der Menschen – auch in Deutschland. Laut einer Studie der Plattform für Markensichtbarkeit „Yext“ nutzen 75 Prozent der Befragten heute häufiger KI-basierte Suchtools als noch vor einem Jahr. Auch das Vertrauen in Informationen durch KI ist demnach gewachsen. Wie der Branchendienst „Meedia“ berichtet, nutzen in Deutschland 70 Prozent der Befragten mehrmals pro Woche Suchlösungen der KI. Das hat Folgen für die Mediennutzung.
Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind klassische Medienangebote. Seit Google KI-Zusammenfassungen in seine Suchergebnisse integriert habe, verzeichneten viele Medienhäuser massive Rückgänge bei den Klickzahlen. Dem Meedia-Bericht zufolge erwägen Verlage rechtliche Schritte gegen die KI-generierten Zusammenfassungen von Suchergebnissen.
Umsatzeinbußen drohen
Wie der Branchendienst „Kress“ unter Berufung auf das US-Magazin „The Atlantic“ berichtet, seien viele Verlage gezwungen, ihr Geschäftsmodell zu überdenken. In den USA hätten Untersuchungen gezeigt, dass nach der Einführung der KI-Zusammenfassung in bestimmten Regionen der Traffic um mehr als 34 Prozent eingebrochen sei. Links in KI-Zusammenfassungen würden kaum noch geklickt. Die KI bediene sich dabei auch an Inhalten, die Medienhäuser durch eine Paywall exklusiv halten wollten. Neben den klassischen Medien müssten auch Anbieter von Sach- und Lehrbüchern mit Umsatzeinbußen durch die KI-Zusammenfassung rechnen, die Branche werde teilweise ihres Geschäftsmodells beraubt.
Die Generation Z hat sich fast vollständig von klassischen Suchmaschinen verabschiedet und lässt sich lieber von KI oder über sozialen Medien informieren. Millennials setzen auf eine Mischung aus KI, Suchmaschinen und Social Media, während die Generation X weiterhin der traditionellen Suche treu bleibt – ergänzt durch KI bei tiefergehenden Fragen. Babyboomer hingegen zögern, KI überhaupt zu nutzen. Wie das Branchenblatt berichtet, haben die KI-Suchtools die Experimentierphase hinter sich. Wenn Inhalte nicht optimiert würden, liefen Unternehmen Gefahr, für „ganze Segmente ihrer Zielgruppe unsichtbar zu werden.“