„Ich sehe das als Geschenk Gottes“, sagt Patricia Kelly heute über ihre Rückenmarksentzündung vor einigen Jahren. Auf dem Gipfel ihres Erfolges mit der „Kelly Family“ musste die junge Frau viele Wochen im Bett verbringen, konnte sich aufgrund einer Lähmung kaum rühren. „Ich muss sagen, ich bin dadurch wirklich Gott begegnet“, erklärte sie am 29. November in der ERF-Sendung „Gott sei Dank“.
Erfolg der „Kelly Family“ hatte auch Schattenseiten
Derzeit steht die Sängerin solo auf der Bühne. Erstmals tritt sie mit einem Jazz-Programm ohne ihre berühmte Familie, die „Kelly Family“, auf. Mit ihr feierte sie 1994 ihre größten Erfolge. Ihr Album „Over the Hump“ verkaufte sich in den ersten fünf Monaten nach der Veröffentlichung 1,8 Millionen Mal. Doch der Erfolg brachte Schattenseiten mit sich. Ihre Familie, so verriet sie in „Gott sei Dank“, wurde bedroht und war gezwungen, Bodyguards einzustellen.
Dann kam für Patricia auch der persönliche Tiefschlag, ihre Erkrankung. „Ich war im Bett, ich konnte mich nicht um die Charts-Position kümmern und um die Stadiontourneen. Ich war damals Managerin und hatte die Familie sieben Jahre lang gemanagt, zusammen mit meinem Vater. Ich war in einer hohen Position. Ich hatte als Frau eine tolle Karriere gemacht. Wir hatten zweihundert Mitarbeiter und ich hab das alles geführt, zusammen mit meinen Brüdern und Schwestern. Ich hatte viel Macht. Aber in mir war eine unheimliche Leere“, berichtete sie in „Gott sei Dank“.
„Ich bin schwach und Gott liebt mich trotzdem“
So begann sie christliche Bücher zu lesen, entdeckte die Bibel. “ Ich habe mir erst mal Zeit genommen. Zum Beten. Das Wort Gottes zu lesen. Sei es Literatur zur Bibel oder die Bibel direkt. Am Anfang fiel es mir ein bisschen schwer, die Bibel direkt zu lesen. Aber ich hatte Zeit“, erklärte sie. Heute vergleicht sie die Beziehung zu Gott mit einer Freundschaft: „Eine Beziehung zu Gott muss man genau so pflegen wie eine Beziehung zu Freunden. Und wenn ich meine Freundin fünf Jahre lang nicht anrufe, und mich dann plötzlich melde, dann denkt sie: ‚Ja wer bist du denn überhaupt?'“ Glücklicherweise, so ist sie sich sicher, sei das bei Gott anders. „Beim christlichen Gott Jesus kann man auch schwach sein. Und das hat mich so berührt, da dachte ich: Es ist okay, ich kann, ich darf schwach sein. Ich bin schwach und Gott liebt mich trotzdem“, so Kelly. Gerade in den schweren Zeiten ihrer Krankheit habe ihr diese Erkenntnis Kraft gegeben.
„Die Prioritäten sind anders geworden. Es ist gut, Erfolg zu haben, und es ist nicht schlecht, bekannt zu sein. Nur welche Priorität das im Leben hat, das ist der Punkt. Ich habe feststellen müssen, dass der Mensch nicht stark ist, auch starke Menschen nicht“, sagte sie im ERF. Auch ihrer Musik merkt man die neuen Prioritäten an. „Bruder, es gibt etwas, das ich dir sagen muss. Gott hat mich endlich nach Hause gebracht“, singt sie da auf Englisch. (PRO)
Weitere Infos zu Tourdaten und die Solomusik der Künstlerin gibt es auf ihrer Internetseite.