„Alle Gläubigen haben die Stadt verlassen. Wer weiß, ob sie jemals zurückkehren können“, sagte der katholische Erzbischof in Mossul, Amil Schamaaoun Nona, gegenüber dem katholischen Hilfswerk Kirche in Not. „Im Jahr 2003 lebten noch 35.000 Gläubige in Mossul, Anfang 2014 waren es noch 3.000. Jetzt ist wahrscheinlich keiner mehr hier geblieben, das ist tragisch.“ Nona berichtete über die Eroberung Mossuls: „Nie zuvor haben wir so etwas erlebt. Eine Großstadt wie Mossul ist dem Chaos zum Opfer gefallen.“ Zumal die Stadt, die in der Bibel unter dem Namen Ninive erwähnt wird, über Jahrtausende ein Ort christlicher Kultur gewesen sei.
Auch die Hilfsorganisation Open Doors zeigt sich erschüttert über die Lage vor Ort. Ein Sprecher des christlichen Hilfswerks in Kelkheim im Taunus sagte: „Dies könnte der letzten Auszug der Christen sein.“ Wie Open Doors meldet, seien die Christen in die kurdische Autonomiezone oder die nahegelegene Ninive-Ebene geflohen.