Vor 121 Jahren erschien die erste Ausgabe der heute wöchentlich erscheinenden Zeitschrift, damals noch unter dem Namen „Heilsruf“. Später wurde das Blatt in „Kriegsruf“ umbenannt. Dieser Name stand für den durch Gottes Liebe motivierten biblischen Kampf der Heilsarmee gegen das Böse und Unrecht in der Welt, sagte die Pressesprecherin Fernanda van Houdt gegenüber dem Medienmagazin pro. Doch bei ihren Einsätzen hörten die Mitarbeiter der Heilsarmee immer wieder: „Krieg, nein danke, damit wollen wir nichts zu tun haben.“
„Mitglieder fühlten sich unwohl mit dem Namen“
Nach einer internen Umfrage im vergangenen Jahr habe die Leitung eine Änderung des Namens beschlossen, so van Houdt. Lange Zeit hätten sich Mitglieder und Leitung der Heilsarmee nicht dem Zeitgeist unterwerfen und ihre Zeitschrift umbenennen wollen. Zudem sei der Name „Kriegsruf“ oft ein guter Anknüpfungspunkt gewesen, um über den christlichen Glauben ins Gespräch zu kommen. „Die Umfrage hat jedoch ergeben, dass sich viele Mitglieder zunehmend unwohl mit dem Namen ‚Kriegsruf‘ fühlen“, erklärt van Houdt. Auch die Diskussion über einen „kriegerischen Islam“ habe bei der Umbenennung eine Rolle gespielt. Vergangene Woche erschien das 12 Seiten starke Heft nun erstmals unter dem Namen „Heilsarmee Magazin“.
Zeitschrift für Außenstehende
In Zukunft soll die Zeitschrift stärker auf Außenstehende zugeschnitten sein, sagt van Houdt. „Die Artikel sollen Mut machen, Jesus Christus kennenzulernen.“ Informationen und Erfahrungsberichte zum christlichen Glauben finden sich deshalb ebenso in der Zeitschrift wie aktuelle Nachrichten über die geistliche und soziale Arbeit der Heilsarmee. Interne Termine und Bekanntmachungen werden künftig in der monatlichen Beilage „Heilsarmee Forum“ veröffentlicht. Jede Ausgabe enthält außerdem zwei Kinderseiten „Kids First“ mit vielen Infos, Rätseln und einer kindgerecht gestalteten biblischen Erzählung.
Die Heilsarmee ist eine christliche Freikirche mit ausgeprägter sozialer Tätigkeit. In Deutschland hat sie laut eigenen Angaben 4.000 Mitglieder. Weltweit ist die Organisation in 113 Ländern vertreten. Die Heilsarmee ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland und in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Sie beteiligt sich auch an den Aktionen und Zusammenkünften der Evangelischen Allianz.