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Kein Handygeläut mehr in Luzern

Der Klingelton von einem Kirchturm in Luzern ist nicht gut angekommen. Weil sich Anwohner beschwert hatten, ist das Kunstprojekt „Zeitzeichen“ vorzeitig beendet worden. Das teilte die Katholische Kirche in der Schweizer Stadt am Freitag mit.
Von PRO
Das Kunstprojekt an der Luzerner Peterskapelle (am rechten Bildrand) wird vorzeitig beendet. Dort haben Kunststudentinnen das Geläut mit Handygeklingel ersetzt
Das Kunstprojekt an der Luzerner Peterskapelle (am rechten Bildrand) wird vorzeitig beendet. Dort haben Kunststudentinnen das Geläut mit Handygeklingel ersetzt

Vom Kirchturm der Luzerner Peterskapelle waren in der vergangenen Woche keine Glocken zu hören. Ein Kunstprojekt hatte das Glockengeläut durch Handygeklingel ersetzt. In dem Kunstprojekt ging es um den Stellenwert des Handys für das Leben. Weil sich Anwohner darüber beschwert hatten, wurde das Projekt jetzt eingestellt.

Man nehme das Ruhebedürfnis ernst, hieß es von Seiten der Katholischen Kirche. Die Nachbarn der Peterskapelle seien derzeit auch dem Lärm von Baustellen ausgesetzt. Seit vergangenem Montag war etwa zehn Mal am Tag statt der Glocke, die ohnehin gerade renoviert wird, ein vertrautes Handyklingeln aus dem Kirchturm zu hören.

Die Aktion zweier Kunststudentinnen sollte eigentlich bis Ende Juli laufen. Aus ihrer Sicht sei das Handy-Geklingel heute präsenter als Kirchengeläut. Angesichts der zentralen Rolle des Smartphones hatten sie sich gefragt, ob das Handy zum modernen Gott geworden sei. Die Initiatorinnen selbst berichteten am Freitag laut der Nachrichtenagentur dpa aber auch von positiven Reaktionen. Bestimmte Menschen seien sogar eigens wegen des besonderen Klangs angereist.

Das Handyklingeln war über einen Lautsprecher und ein Mischpult, in dem das Klingelzeichen gespeichert ist, abgespielt worden. Die beiden Kunststudentinnen bestimmten selbst, wann und wie lange das Kirchturm-Handy klingelte. Sie lösten den Ton via Smartphone aus. Die Nachtruhe musste eingehalten werden.

Von: Johannes Blöcher-Weil/dpa

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