In der neuen Legislaturperiode wird es wohl keine weiteren Schritte in Richtung Gleichstellung beim Adoptionsrecht geben. Darauf haben sich laut Spiegel die Parteichefs Angela Merkel (CDU), Horst Seehofer (CSU) und Sigmar Gabriel (SPD) am Donnerstag geeinigt. Die Kanzlerin soll das bei einer Konferenz des CDU-Vorstandes am Freitag bestätigt haben.
Viele Unions-Politiker sehen das Adoptionsrecht für Homosexuelle kritisch, die SPD ist für eine völlige Gleichstellung. Die Deutsche Evangelische Allianz und die Vereinigung Evangelischer Freikirchen äußerten sich zuletzt gegenüber pro ebenfalls ablehnend. "Erziehung von Kindern soll im Rahmen der ehelichen Gemeinschaft von Mann und Frau erfolgen. Auch wenn dieses Idealbild in der Wirklichkeit extremen Belastungen ausgesetzt ist und auch vielfach zerbricht, bedeutet dies nicht, dass der Gesetzgeber auf diese Vorentscheidung verzichten sollte", sagte der Allianz-Vorsitzende Michael Diener. Ansgar Hörsting, der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, erklärte: "Was würde Jesus dazu sagen? Meines Erachtens würde er sagen, dass es so nicht von Anfang an gedacht war, sondern dass der ursprüngliche Gedanke war: ein Mann, eine Frau, Kinder." (pro)