Keimzelle Familie: Kinder stark machen

Familien sind die Keimzellen der Gesellschaft. Dieser Überzeugung ist Wilhelm Faix, Dozent am Theologischen Seminar Adelshofen. Starke Kinder bräuchten deshalb starke Eltern, meint Faix. In seinem Seminar auf dem Erfurter Zukunftskongress 2013 erklärte er deshalb, worauf es bei einem intakten "Familienhaus" ankommt.
Von PRO

Damit Kinder sich zu einer starken Persönlichkeit entwickeln können, brauchen sie eine intakte Familie. "Starke Eltern müssen zuerst auf die gesunde Struktur ihres Familienhauses achten", sagte Faix. Liebe, Achtung, Kooperation, Struktur und Erziehung seien die fünf Säulen, die das Fundament für das Familienleben bilden. Die Einheit untereinander sei bei der Umsetzung dieser Prinzipien besonders wichtig. "Eine Kleinfamilie kann nicht anders als gemeinsam", ist Faix überzeugt. Der Nachwuchs dürfe deshalb niemals ausgeklammert werden.

"Kinder wollen ein Zuhause haben. Alles andere ist zweitrangig", machte Faix klar. Neben der emotionalen Zuwendung komme es bei einer gesunden Familienstruktur aber auch auf einen geregelten Tagesablauf an. Dazu gehörten zum Beispiel gemeinsame Mahlzeiten und gemeinsame Aktivitäten. Für die Persönlichkeitsentwicklung des Nachwuchses sei es wichtig, dass Kinder nicht zu viel Zeit allein verbringen. "Starke Eltern spielen mit ihren Kindern", sagte Faix. Eltern müssten ihren Kindern außerdem die nötige Achtung entgegen bringen und Sensibilität für den Charakter ihres Kindes entwickeln. So sei es für die Art der Kommunikation innerhalb der Familie zum Beispiel von großer Bedeutung, ob der Nachwuchs introvertiert oder extrovertiert sei. Der Charakter des Kindes erfordere eine bestimmte Verhaltensweise der Eltern. Außerdem sei die Erziehung zu Selbständigkeit und verantwortlichem Handeln Aufgabe der Eltern. Schließlich ging Faix auf das Glaubensleben der Familienmitglieder ein. Er sprach sich dafür aus, christlichen Glauben innerhalb der Familie zu leben. "Familie und Gemeinde gehören zusammen", ist Faix überzeugt.

Authentisch sein

Auf diesen Zusammenhang ging auch Thomas Kretzschmar, Referent für Kinder- und Jugendarbeit beim EC-Verband, ein. Er gab Impulse zum Thema "Glauben leben in der Familie". "Kinder sind Gemeinde, so wie sie da sind", sagte der dreifache Familienvater. "Die Kinder sind die Gemeinde von heute, nicht von morgen."

Dabei hätten die Eltern den größten Einfluss auf die geistliche Entwicklung ihrer Kinder. 80 Prozent der geistlichen Prägung fänden in der Kindheit statt. Eltern dürften die Glaubenserziehung nicht an die Gemeinden abschieben. "Wenn Kinder Fragen stellen, geht es nicht darum, eine theologisch richtige Antwort zu geben, sondern authentisch zu sein. Erzählen Sie das, was Sie selbst mit Gott erlebt haben", riet er den Seminarteilnehmern. Eltern sollten ihre Kinder ermutigen, sich gnädig verhalten, Vergebung leben und ihren Kindern ein Vorbild sein. "Kinder schauen auf uns, ohne es zu sagen", erklärte Kretzschmar.

Um Kinder in Gemeinden zu integrieren präsentierte er Modelle wie Familiengottesdienste, "Messy Church", Glaube@familie oder Kinderecken. "In vielen Gemeinden bleiben die Kinder zuerst im Gottesdienst und gehen dann in die Kinderstunde", erklärte Kretzschmar zum Thema "Kinderecke". In dieser gemeinsamen Zeit müssten aber Elemente für Erwachsene und Kinder stattfinden, beispielsweise ein gemeinsames Lied oder ein Zeugnis. "Kinder hören gerne zu, wenn Menschen von ihren Erlebnissen mit Gott erzählen", versicherte der Experte. (pro)

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