Unionsfraktionschef Volker Kauder hat die evangelikale Bewegung in Deutschland in einem Spiegel-Interview gegen Kritik verteidigt. „Man darf sie nicht als radikal abstempeln. Solche Vorwürfe sind unbegründet“, sagte er.
Von PRO
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Volker Kauder spricht im aktuellen Spiegel über seinen Glauben uns seine Nähe zu den Evangelikalen
„Die evangelikale Bewegung imponiert mir“, erklärt Kauder in einem aktuellen Spiegel-Interview. Gottesdienste in Freikirchen seien oft lebendiger und hätten mehr junge Besucher als in anderen Kirchen. Evangelikale lebten nach dem Vorbild der Bibel, das bringe ihnen Anhänger. „Evangelikale sind in Deutschland keine Fundamentalisten. Die Stigmatisierung einer ganzen Gruppe von Gläubigen ist nicht richtig. Man darf sie nicht als radikal abstempeln. Solche Vorwürfe sind unbegründet“, sagt der Politiker. Dass die Evangelische Kirche in Deutschland immer liberaler werde ist für Kauder kein Grund für den Zulauf der Freikirchen. „Ich finde, es ist Platz für beide Auffassungen, solange wir in den Grundlagen des Glaubens einer Meinung sind.“ Er wolle sich als Christ nicht in eine Schublade stecken lassen.
Keine Mehrheit gegen Abtreibung
Kauder spricht auch über seinen eigenen Glauben: „Ich bin gläubiger Christ.“ Er habe nie daran gezweifelt, dass es Gott wirklich gebe. Als fromm wolle er sich aber nicht bezeichnen. „Man sollte den Glauben bekennen, diesen aber nicht öffentlich irgendwie einstufen.“ Mission gehöre eindeutig zum Christentum. Er selbst sehe sich aber nicht als Missionar: „Ich will unter anderem dafür etwas tun, dass alle Menschen friedlich ihren Glauben leben können.“
Wer als Christ Politik mache, müsse mit dem schmerzhaften Dilemma leben, als Politiker schuldig zu werden. Als Beispiel nannte er das Thema Rüstungsexporte, verteidigte aber zugleich den Beruf des Soldaten: „Jesus Christus hat dem Soldaten, der ihn angesprochen hat, nicht gesagt: Gib dein Handwerk auf! Das würde auch keinen Sinn ergeben. Denken Sie an die vielen friedenserhaltenden Einsätze unserer Bundeswehr in der ganzen Welt.“ Auf die Frage, ob die europäische Flüchtlingspolitik mit christlichen Vorstellungen vereinbar sei, antwortet Kauder: „Mit der Aufnahme von Flüchtlingen allein werden wir die europäische Flüchtlingsproblematik nicht lösen.“ Deutschland könne nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, die nach Europa wollten. Auch auf seine Meinung zum Thema Schwangerschaftsabbrüche spricht der Spiegel den bekennenden Christen an: „Als Christ bin ich gegen Abtreibungen, außer im Fall einer Vergewaltigung.“ Als Politiker aber müsse er erkennen, dass es für diese Haltung in der Gesellschaft keine Mehrheit gebe. (pro)
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