Kauder und Schüssel werben für Religionsfreiheit in Nordafrika

Wirkliche Freiheit und Demokratie umfassen immer die Freiheit der Religionen. Darauf haben der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, und der Alt-Bundeskanzler der Republik Österreich, Wolfgang Schüssel, in einem Gastbeitrag der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ) aufmerksam gemacht. In dem Artikel werben die beiden Politiker sowohl für Religionsfreiheit in Ägypten und Tunesien als auch für Bildungskooperationen mit den nordafrikanischen Staaten.
Von PRO

"Mit Bewunderung verfolgen wir den politischen Umbruch in der arabischen Welt", heißt es in der NZZ. "Wir in Europa müssen daher die Bürger in diesen Ländern weiter unterstützen, damit sie am Ende ihre Ziele erreichen." Die Freiheitsbewegungen in Ägypten und Tunesien könnten zum Vorbild für alle arabischen Länder werden, gerade dort, wo derzeit Proteste brutal niedergeschlagen würden. Kauder und Schüssel sind jedoch über jüngste Entwicklungen in Ägypten besorgt, wo Islamisten Hass und Gewalt zwischen Religionsgemeinschaften schürten "und so Ägypten an seinem Übergang zur Demokratie" hinderten.

"Als christliche Politiker treten wir für Toleranz gegenüber allen Religionen ein", schreiben die Autoren. Naturgemäß liege ihnen das Schicksal der Kopten in Ägypten besonders am Herzen. Das geschehe auch im Blick auf das Schicksal von Christen in anderen Umbruchstaaten des arabischen Raums und des Mittleren Ostens, wie im Irak oder in Syrien. "Wir appellieren daher an die Verantwortlichen in Ägypten, die Christen in ihrem Land zu schützen und ihre Bemühungen für Sicherheit und religiöse Freiheit zu verstärken." Das friedliche Zusammenleben von Muslimen, Christen und Juden sei entscheidend für die weitere Entwicklung Ägyptens zur Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Viele Menschen in Ägypten wünschten sich daher eine moderne Verfassung, die die Religionsfreiheit und damit ein freiheitliches Leben gewährleiste. "In der Praxis muss dann die Stellung der Kopten als gleichberechtigte Bürger gewährleistet werden", heißt es in dem Beitrag. "Maßstab sind hier die universellen Menschenrechte."

Wohlstand fördert Toleranz und Menschlichkeit

Man müsse aber noch weiter gehen, fordern Kauder und Schüssel in dem NZZ-Artikel: "Toleranz und Menschlichkeit gedeihen am besten in Wohlstand und Prosperität. Gemeinsam mit unseren Partnern in Europa und in der G-8 engagieren wir uns durch finanzielle Hilfen und in Projekten bei wirtschaftlichen und sozialen Reformen ebenso wie beim Aufbau staatlicher Institutionen." Dabei könne man es aber nicht belassen. Gerade der jungen Generation – den Protagonisten des Wandels – müssten Angebote gemacht werden, "zum Beispiel, indem wir Ausbildung und Bildungseinrichtungen in Ägypten und Tunesien stärken". Man wolle noch einen Schritt weitergehen und konkrete partnerschaftliche Kooperationen deutscher und österreichischer Unternehmen vorschlagen. Ägypten und Tunesien verfügten zum Beispiel über eine hohe Zahl junger ausgebildeter Ingenieure, die aufgrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit in ihren Ländern keine Praxiserfahrung sammeln könnten. Diesen jungen Menschen könne man in einem klar geregelten Fortbildungs- und Visumsprogramm Praktika in Unternehmen anbieten. "Nach ihrer Rückkehr könnten sie Betriebe eröffnen und Arbeitsplätze schaffen. Als Freunde Europas und seiner Werte wären sie Botschafter der Toleranz, wie sie in unseren Ländern herrscht", prognostizieren Kauder und Schüssel. Dabei könnten sie nicht nur in ihren Ländern wirken, sondern in der gesamten arabischen Welt. (pro)

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