Unionsfraktionschef Volker Kauder hat beim Kongress christlicher Führungskräfte dazu aufgerufen, den Islam nicht pauschal zu verurteilen. Dennoch wehrte er sich gegen die Aussage, der Terror habe nichts mit dem Islam zu tun.
Von PRO
Foto: pro/Lutz
Volker Kauder hält den Satz, der islamistischer Terror habe nichts mit dem Islam zu tun, für falsch
Kauder sprach vor den Kongressteilnehmern über das Verhältnis von Islam und Terror. „Der Satz, Terroristen haben mit dem Islam überhaupt nichts zu tun, ist schlichtweg falsch“, erklärt er. Ihm liege es fern, alle Muslime in die Nähe von Terroristen zu rücken. „Aber es lässt sich nicht leugnen, dass aus den Grundlagen des Islams solche hirnrissigen Ideen kommen, die Menschen zu Terroristen machen können.“ Kauder warnte aber auch davor, den Islam pauschal zu verteufeln. Wer nicht wolle, dass der eigene Glaube unterdrückt werde, müsse auch anderen Religionsfreiheit zugestehen. Dennoch gelte: „In unserem Land schreibt nicht der Prophet die Gesetze, sondern der Bundestag.“
Die brutalen Aktivitäten des Islamischen Staates führten dazu, dass sich die islamische Welt mehr und mehr Gedanken über die eigene Theologie mache. Bis zu einem aufklärerischen Umgang mit den eigenen Quellen habe der Islam aber noch einen weiten Weg vor sich. Dennoch liege in den neuesten Entwicklungen eine Chance. „Der Weg ist noch weit, aber es lohnt sich, ihn zu gehen“, sagte Kauder.
Kauder: Einsatz von Waffen notwendig
Terroristen wie jenen des Islamischen Staates seien klare Grenzen aufzuzeigen. Christen täten sich oft schwer mit dem Einsatz von Waffen. Er hingegen halte ihn für notwendig: „Es gibt Situationen, da werden sie nur mit der Bibel in der Hand der Aufgabe nicht gerecht, die Verfolgten und Bedrängten zu beschützen.“ Ein „schmutziges Geschäft“ seien Waffenlieferungen und der Einsatz der Bundeswehr keineswegs. Im Gegenteil bedürfe es der Soldaten, um die Menschenrechte zu verteidigen.
Die Mahnwachen und Proteste anlässlich der Anschläge in Paris dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in Afrika oder dem Orient brutalste Verfolgung von Christen gebe. Er selbst könne die Verunglimpfung des Glaubens in der Satirezeitschrift Charlie Hebdo nicht gut heißen: „Ich bin nicht Charlie. Aber ich setze mich dafür ein, dass es Charlie geben kann. Denn das gehört zur Freiheit.“
Freiheit sei ein zentrales christliches Führungsprinzip. Über Jahrzehnte habe das Thema „Religionsfreiheit“ dennoch kaum eine Rolle gespielt – weder in der Politik noch in den Kirchen. „Freiheit gibt es nur dort, wo es Religionsfreiheit gibt“, sagte Kauder. (pro)
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