Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat weitreichende Sparmaßnahmen beschlossen, um auf die absehbar sinkenden Kirchensteuereinnahmen zu reagieren. Das hat die DBK am Montag mitgeteilt. Demnach sollen in den kommenden zwei Jahren rund acht Millionen Euro gespart werden, die Empfänger über den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) erhalten. Der VDD ist Rechtsträger der DBK. Für das Haushaltsjahr 2027 soll auf diesem Weg ein ausgeglichener Haushaltsplan erreicht werden.
Der bisherige VDD-Haushalt umfasst demnach Aufwendungen von rund 129 Millionen Euro. Er wird durch Umlagen aller 27 Diözesen finanziert. Nun müssen zahlreiche Zuwendungsempfänger bundesweit mit Kürzungen oder dem Wegfall von Zuschüssen rechnen.
Beate Gilles, Generalsekretärin der DBK, erklärte, dass der eingeschlagene Sparkurs unausweichlich sei. Der Prozess bedinge „harte Einschnitte“, sei jedoch „unumgänglich“ und „unvermeidlich“, um die kirchliche Arbeit langfristig abzusichern. Gespräche mit betroffenen Einrichtungen hätten bereits begonnen. „Zuschüsse konnten trotz steigender Kosten nicht erhöht werden“, erklärte Gilles.
Weil künftig finanzielle wie personelle Mittel fehlen, werde sich die Kirche „aus der Unterstützung von Handlungsfeldern zurückziehen müssen, die durchaus wichtig und auch vom Evangelium her geboten sind, zu deren Unterstützung uns aber schlicht und ergreifend die Kräfte fehlen.“ Wo konkret gespart werden soll, teilte die DBK am Montag nicht mit. Die Einsparungen sollen helfen, die „kirchliche Arbeit auf ein sicheres Fundament zu stellen“.
Das Kirchensteueraufkommen in der katholischen Kirche ist derzeit trotz sinkender Mitgliederzahlen noch stabil. Im vergangen Jahr nahmen die Bistümer mehr als 6,5 Milliarden Euro aus der Kirchensteuer ein, verlor aber etwa eine halbe Million Mitglieder.