Katholische Kirche begeht Mediensonntag

Am kommenden Sonntag veranstaltet die katholische Kirche den 42. Weltmediensonntag. "Die Medien am Scheideweg zwischen Selbstdarstellung und Dienst. Die Wahrheit suchen, um sie mitzuteilen", heißt das Thema. Zu diesem Anlass hat Papst Benedikt XVI. im Papstwort 2008 die Medien vor Manipulation gewarnt.
Von PRO

Der Mediensonntag der katholischen Kirche vertritt das Anliegen der sinnvollen Mediennutzung. Er findet seit 1967 jedes Jahr am zweiten Sonntag im September statt. Die meisten Kirchen halten Lesungen zum Mediensonntag und die Gemeinden beten vor allem für Journalisten und Medienschaffende: „Autoren, Redakteure und Verleger haben eine große Verantwortung für die Menschen, über die sie tagtäglich berichten. Hilf ihnen, dieser Verantwortung gerecht zu werden und sorgfältig abzuwägen zwischen dem Recht auf Information und dem Schutz der Persönlichkeit“, lautet eine Anregung für ein Gebet auf der Webseite der katholischen Kirche.

Papst: „Doppelgesicht des Fortschritts“

Benedikt XVI. erklärte dieses Jahr in seiner Botschaft zum Mediensonntag, dass auch für die Medien das „Doppelgesicht des Fortschritts“ gelte. Dieser schaffe stets neue Möglichkeiten zum Guten, tue jedoch gleichzeitig immer auch tiefere Abgründe des Bösen auf. Das katholische Kirchenoberhaupt kritisiert  bei den Medien den Trend, zugunsten höherer Quoten die Wahrheit verzerrt darzustellen, um aus den Nachrichten Sensationen zu gestalten. Dadurch rücke die ethische Verantwortung in den Hintergrund. „Gerade weil es sich (in den Medien, d. Red.) um Realitäten handelt, die tiefe Auswirkungen in allen Bereichen des menschlichen Lebens haben, ist zu betonen, dass nicht alles, was technisch möglich ist, auch ethisch durchführbar ist.“ Wichtig sei es, die Wirklichkeit abzubilden, statt sie zu bestimmen, sonst „verliert die Kommunikation die ethische Verankerung und läuft dadurch Gefahr, negativen Einfluss auf das Gewissen des Menschen und seine Entscheidungen zu haben“.

Ansonsten seien Medien nicht nur Sprachrohr zur Verbreitung von Nachrichten und Wissen, sondern auch Garanten für freien Meinungsaustausch, „vor allem in Bezug auf die Ideale der Solidarität und der sozialen Gerechtigkeit“. Sie hätten die Chance, durch die Verbreitung von Medien und Wissen wesentlich die demokratische Entwicklung, Alphabetisierung und den Dialog zwischen den Völkern zu unterstützen und dadurch einen wichtigen Beitrag für eine gerechtere Welt zu leisten. Die Papstbotschaft zum „Welttag der sozialen Kommunikationsmittel“ erscheint stets am 24. Januar, dem Gedenktag des Schutzheiligen der Journalisten Franz von Sales (1567-1622).

Erstmals Chat bei „Wort zum Sonntag“

Im Rahmen des Mediensonntags bietet der Fernsehsender ARD am kommenden Samstagabend erstmals beim „Wort zum Sonntag“ einen „Chat zum Sonntag“ an. Monsignore Stephan Wahl aus Trier von der katholischen Kirche steht im Anschluss im Internet den Zuschauern für Fragen zur Verfügung. Wohl ist katholischer Priester und ein langjähriger Sprecher des „Wortes zum Sonntag“. „Ein Angebot dieser Art hat es beim ‚Wort zum Sonntag‘ noch nie gegeben“, sagte Wolfgang Drießen von der katholischen Rundfunkarbeit. Eine Fortsetzung sei möglich, sofern die Zuschauer genug Interesse an dem Chat signalisierten, fügte er hinzu. Am Chat beteiligen können sich Interessierte über die Webseite des Bistums Trier unter chat.bistum-trier.de.

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