Die Katholische Elternschaft will mehr Männer in Erziehungsberufen sehen. Bis 2025 sollen es 40 Prozent sein, erklärte der Verband bei seinem Bundeskongress.
Von PRO
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Jungen brauchen in der Schule mehr männliche Lehrer, davon ist die Katholische Elternschaft überzeugt
Jungen werden im Bildungssystem benachteiligt, bekommen im Vergleich zu Mädchen schlechtere Noten und machen seltener Abitur. Damit beschäftigte sich die Katholische Elternschaft Deutschland am Wochenende auf ihrem Bundeskongress. In einer abschließenden Erklärung fordert der Verband mehr Bildungsgerechtigkeit für Jungen und machte konkrete Vorschläge dazu. So sollten bis zum Jahr 2025 zu 40 Prozent Männer in Lehr- und Erziehungsberufen tätig sein. In den vergangenen Jahren habe sich das Bildungswesen feminisiert. Besonders in Kindergärten, Grund- und Vorschulen gebe es nur vereinzelt Männer. Aber auch in der Oberschule seien männliche Lehrer in der Unterzahl. Jungen benötigten jedoch auch „erwachsene Bezugspersonen des eigenen Geschlechts“, heißt es in der Erklärung. „Jungen brauchen einen männlichen Sparringspartner“, ergänzte Marie-Theres Kastner, Bundesvorsitzende des Verbandes, im Gespräch mit pro.
Zudem plädierte die Katholische Elternschaft dafür, mehr Schulen nur für Jungen einzurichten und in gemischten Schulen auch nach Geschlechtern getrennten Unterricht anzubieten. Davon könnten Jungen wie Mädchen profitieren. Wie Kastner sagte, erreichten Modellschulen, die Jungen im Bereich Lesen und Schreiben sowie Mädchen in naturwissenschaftlichen Fächern mit zusätzlichen Stunden förderten, bessere Ergebnisse. „Das sollte verstärkt angeregt und weiter gefördert werden, damit es nicht nur Modelle bleiben“, sagte Kastner.
Was Eltern beitragen können
Insgesamt müsse der Lehrerberuf mehr gesellschaftliche Anerkennung und Attraktivität erfahren. Nur dann könnten auch mehr Männer dafür gewonnen werden. Neben einer angemessenen Bezahlung gehöre dazu, die Lehrtätigkeit weniger stark zu reglementieren, damit Raum für Kreativität bleibe. Gleichzeitig appellierte Kastner auch an Eltern, Lehrer als professionelle Pädagogen anzuerkennen und ihre schulische Arbeit wertzuschätzen. „Wenn zu Hause schlecht über Lehrer geredet wird, dann ist es kein Wunder, wenn die Kinder sie in der Schule nicht respektieren.“ Es müsse deutlich werden, dass Erziehung und Bildung ein bedeutungsvolles Feld der Gesellschaft seien.
Laut Statistischem Bundesamt lag der Anteil von Frauen in allgemein bildenden Schulen im im Schuljahr 2014/15 bei fast drei Vierteln. In den neuen Bundesländern waren es zwischen 80 und 82 Prozent. Von den weiblichen Schülern machten 2014 knapp 37 Prozent ihr Abitur an einer allgemein bildenden Schule, von den Jungen waren es 29 Prozent. Der Anteil derer, die keinen Schulabschluss oder den der Hauptschule haben, war bei den Jungen größer. (pro)
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